Der deutsche Komponist und Klangpionier Klaus Schulze ist tot. Der 74-Jährige, einer der wichtigsten Vorreiter der elektronischen Musik, starb am Dienstagabend - nach langer Krankheit, aber dennoch plötzlich und unerwartet, wie sein Sohn Maximilian Schulze und Frank Uhle, Manager der Plattenfirma SPV Schallplatten, am Mittwoch mitteilten.
Der Musiker war Mitbegründer der sogenannten Berliner Schule und einflussreicher Vertreter des auch international anerkannten «Krautrocks» aus Deutschland. Viele der großen internationalen DJ's nannten ihn den Angaben zufolge respektvoll "Godfather of Techno". Schulze sei ein "Überzeugungstäter" und "Ausnahmekönner", sagte Uhle. Seine Firma arbeite seit «vielen Jahren» mit Schulze zusammen, gerade sei ein neues Album in Vorbereitung: "Um so heftiger trifft uns diese Nachricht."
Schulze war verheiratet, er hatte zwei erwachsene Söhne und vier Enkelkinder. Der Abschied soll im engsten Familienkreis erfolgen, das habe er sich ausdrücklich so gewünscht – seine Musik sei wichtig, seine Person nicht.
Laut Mitteilung war Schulze «seiner Zeit stets voraus». Er habe maßgeblich sämtliche Stilrichtungen geprägt, die aus der elektronischen Musik hervorgegangen seien – von Ambient bis Techno. Mehr als 50 Jahre lang habe der von den Fans «Maestro» genannte Schulze seine «gewaltigen Klangteppiche» ausgebreitet, seine berühmten Sequenzen gespielt und eine «einmalige "Schulze-Atmosphäre"» geschaffen.
Seine Anfänge erlebte der in Berlin geborene Schulze in Bands wie Tangerine Dream und Ash Ra Tempel. Er legte über 50 Soloalben vor, schuf zahlreiche Filmmusiken und arbeitete mit Künstlern wie Arthur Brown, Ernst Fuchs, Marian Gold oder zuletzt Hans Zimmer zusammen. Dabei sei er «seiner unverwechselbaren Art, Musik zu schaffen, immer treu geblieben», hieß es. Dennoch sei er «immer offen für Neues, Innovatives, Experimentelles» gewesen.