Tipps für zu Hause, unterwegs und das Büro

Während der eine schon bei 25°C am liebsten nach hitzefrei schreien würde, sind andere auch mit 33°C noch sehr zufrieden – zumindest wenn es raus an den See geht. Das ist aber nicht immer der Fall, der ein oder andere muss schließlich die Brötchen verdienen und den Tag zu Hause oder im Büro verbringen. Also – wie werden annehmbare Temperaturen erreicht? Hier gibt’s die Praxisanleitung.

Abkühlung für heiße Tage

Ab 30°C streikt der Kopf. In vielen Schulen gibt es deshalb ab 27°C hitzefrei. Worüber sich die Schüler dann freuen können, das gibt es später im Berufsleben leider nicht mehr. Deswegen gilt es, anders an Abkühlung zu kommen – dafür gibt es viele Möglichkeiten, aber was hilft denn nun wirklich? Es gibt Tipps, die hat jeder schon tausend und einmal gehört, aber noch nie wirklich getestet. Klingt ja auch komisch – nasse Handtücher aufhängen zum Beispiel. Was hilft, was nicht? Und was funktioniert aus welchen Gründen? Hier gibt es die Anleitung mit Praxistipps.

Zu Hause ist die Situation meist noch entspannt. Sitzen, liegen, stehen – erlaubt ist was gefällt und angenehm ist. Auch der Aufenthaltsort kann frei gewählt werden, im Keller zu sitzen klingt nämlich plötzlich ganz verlockend, wenn das Thermometer die 30°C Marke knackt. Wer von zu Hause arbeitet, ist aber nur vermeintlich im Vorteil. Beim Schreiben der Bachelor-Arbeit könnte das Verweilen im Keller zum Beispiel auf Dauer unbequem werden und so muss die Wohnung abgekühlt werden – aber wie funktioniert das am besten? Zum Beispiel so:

1. Nasse Handtücher aufhängen

Foto: fotolia, Bacho Foto

Jeder hat das schon einmal gehört: Mit nassen Tüchern in der Wohnung sinkt die Raumtemperatur deutlich ab und das Klima wird direkt angenehmer. Was ist dran?

Die Theorie: Diese Praxis beruht auf dem Prinzip der Verdunstungskälte. Wasser wird gasförmig in dem es verdunstet. Dafür braucht es jedoch Energie in Form von Wärme – das entzieht er dem nächstgelegenen Körper: in demFall der Luft. Voilà, die Temperatur sinkt.

Die Praxis: Handtuch nassmachen, Fenster aufmachen, davor hängen. Klingt eigentlich ganz einfach, aber es dauert erstaunlich lange, bis ich einen wirkungsvollen Mechanismus finde, das Handtuch an Ort und Stelle zu halten. Am Ende werden es zwei Stühle und der Wäscheständer – hält. Nach einer halben Stunde merke ich: die Luft ist angenehmer, irgendwie frischer. Nicht gerade schattig, aber in Ordnung. Und der Boden ist nass. Upps.

2. Klimagerät sinnvoll verwenden

Ein Klimagerät ist wohl eine der bequemsten Lösungen. Dennoch habe ich Zweifel – schließlich stehen die Geräte unter Verdacht viel Strom zu verbrauchen. Stimmen Kosten und Nutzen?

Die Theorie: Das Gerät saugt Luft an, kühlt sie im Inneren ab und bläst sie nach draußen – so weit so gut. Diese Methode gibt es in den verschiedensten Ausführungen, mit Wasserlauf im Inneren oder als Hightech Anlage mit Display und verschiedensten Einstellungen. Außerdem habe ich gelesen, dass die Geräte bei cleverer Nutzung und passender Auswahl durchaus Erleichterung schaffen und vor allem auch in verschiedenen Weisen benutzt werden können: Tagsüber im Wohn- oder Arbeitszimmer und abends im Schlafzimmer zum Beispiel. So kann ich mein persönliches Raumklima immer da schaffen, wo ich gerade bin.

Die Praxis: Im Online-Shop stelle ich fest: es gibt viele davon. Ich entscheide mich für ein mobiles Klimagerät, möchte das mit dem Umstellen ausprobieren – zwei „potenzielle Stromfresser“ müssen schließlich nicht sein. Die Bedienungsanleitung weist darauf hin, dass während des Betriebs Fenster und Türen geschlossen bleiben sollen, was Sinn macht. Wenn die warme Luft ausgesperrt wird, kann schließlich entspannter gearbeitet werden. Bereits nach 15 Minuten ist eine deutliche Abkühlung zu merken, nach einer Zeit wird mir der Luftstrom zu kalt, ich drehe das Gebläse von mir weg – besser. Tatsächlich bleibt es den Tag über angenehm kühl. Abends, eine Stunde bevor ich zu Bett gehe, stelle ich das Gerät um, um das Schlafzimmer auf Temperatur zu bringen. Es ist angenehm, die Fenster schließe ich. Hinlegen. Aufstehen und Klimagerät ausschalten – es ist mir doch zu laut. Aber: Die Nacht lässt sich gut aushalten, die Temperatur bleibt bis zum Morgen annehmbar.

Mir scheint es, die Holzhammer Methode entdeckt zu haben. Aber fest steht: es funktioniert!

3. Fenster auf: Richtiges Lüften

Foto: fotolia,determined

Okay, eine wirklich innovative Idee ist das nicht. Dennoch, Sauerstoff muss sein, trotz heißer Temperatur ist der Sauerstoffgehalt außerhalb der Wohnung definitiv höher als drinnen. Wie geht also richtiges Lüften im Sommer?

Die Theorie: „Da die Tageshitze beim Lüften durch das geöffnete Fenster in die Wohnräume gelangt, sollte nur in den kühlen Morgenstunden oder nachts ausgiebig gelüftet werden. Denn ist eine Wohnung erst einmal aufgeheizt, ist es schwer, die Raumtemperaturen wieder zu senken“, sagt der Schornsteinfegermeister Andreas Gärtner – deswegen „sollte nur in den kühlen Morgenstunden oder nachts ausgiebig gelüftet werden.“ Klingt plausibel.

Die Praxis: Ich stehe morgens um 6 Uhr auf und reiße zunächst das Schlafzimmerfenster auf - die Luft ist jetzt merklich kühler als noch gestern Abend. Auch alle anderen Fenster sollen auf, der dadurch entstehende Durchzug soll effektiv die verbrauchte Luft nach draußen ziehen und mit frischer Luft auffüllen. Soweit so gut. Nach 5 Minuten knallt die Badezimmer-Tür zu. Der Durchzug. Dennoch ist die Abkühlung durchaus spürbar und sobald alle Türen fixiert sind, ist auch die Gefahr gebannt, versehentlich im Halbschlaf erschlagen zu werden.

Dann bleiben die Fenster den ganzen Tag zu. Ab 13 Uhr würde ich zu gern meine Errungenschaft „Klimaanlage“ einschalten, aber ein ernstzunehmender Test verlangt Disziplin. Mein Schreibtisch am Fenster ist vielleicht nicht die beste Wahl. Wegen der blendenden Sonne mache ich irgendwann den Rollladen runter – und genau das war es, was die ganze Zeit gefehlt hat. Erst die Dunkelheit sperrt die Sonne effektiv aus. Die bestehende Hitze wird zwar nicht mehr gesenkt, es ist aber auszuhalten jetzt. Um 22 Uhr versuche ich den Durchzug Trick erneut und freue mich über kühlere Luft, die die stehende Masse in meiner Wohnung ablöst. Also: Richtig Lüften funktioniert, aber es braucht ein wenig Raffinesse, um die kühle Luft drinnen auch kühl zu halten.

4. Ventilator: Erst rein, dann raus

Der gute alte Ventilator. Bringt das was?

Die Theorie: Der Ventilator versetzt die Luft in Bewegung und erzeugt Wind. Kühler Wind ist angenehm, das weiß jeder. Bei meiner Recherche lese ich, dass der Ventilator jedoch eigentlich genutzt werden sollte, um die aufgeheizte Luft nach draußen zu blasen. Was ganz klar dem widerspricht, dass die Fenster tagsüber geschlossen sein sollen. Wenn die Luft draußen kühl ist hingegen, soll der Ventilator diese herein fächeln.

Die Praxis: 8 Uhr, Arbeitsbeginn. Die Luft draußen ist noch angenehm, also denke ich, dass jetzt Tipp 2 greifen sollte: kalte Luft herein lassen. Fenster auf, Ventilator davor. Der kühle Wind von draußen setzt die Luft in Bewegung und die Raumtemperatur ist richtig schön angenehm. Gegen halb 10 habe ich dann das Gefühl, die heiße Luft schleicht sich doch so langsam herein. Also gut: Ventilator herum drehen, jetzt erzeugt er nach draußen hin Wind. Der zu heiße Sommer wird also mit meinem kühlen Wind verwöhnt – das fühlt sich falsch an. Ich probiere es für zwei Stunden, dann ist es genug. Ein zweiter Ventilator muss her – ich möchte auch kühlen Wind genießen. Das altbewährte Muster funktioniert, in Version 2.0 vielleicht sogar noch ein My besser.

5. Fächer: Stylishes Accessoire?

Foto: fotolia,Peter Atkins

Im 18 Jahrhundert war das der letzte Schrei: Fächer. Es ist sogar von einer Fächersprache die Rede – dass es die wirklich gab, ist jedoch zweifelhaft. Ist wohl auch besser so, dann muss ich keine Angst haben meiner Katze verwegene Botschaften zukommen zu lassen, wenn ich hier sitze und mit dem Stoff-Rad wedle.

Die Theorie: Unterscheidet sich nicht vom Ventilator, bewegte Luft gleich Wind gleich Abkühlung.

Die Praxis: Anstrengend. Damit sich die Luft bewegt, muss ich mich bewegen – nicht sehr effektiv. Die Bewegung ist zwar minimal und gerade dann tut es gut, aber nach ca. drei Minuten krampft das Handgelenk. Es reicht – es wird warm. Kurzfristig also durchaus wirkungsvoll, aber keine Dauerlösung – sorry, liebster Blümchen-Fächer, aber ich habe heute leider kein Foto für dich.

6. Kalt duschen - zum richtigen Zeitpunkt

Am See hilft kaltes Wasser, zu Hause vielleicht auch?

Die Theorie: Abkühlung durch Wasser senkt die Körpertemperatur, im Schwimmbad hat das jeder schon erlebt. Müsste theoretisch auch zu Hause funktionieren, ganz nach dem Prinzip der Verdunstungskälte.

Die Praxis: Kaltes duschen tut so gut. Nach Abtrocknen und Anziehen habe ich jedoch direkt das Bedürfnis, zurück unter die Dusche zu springen. Warm und schwitzig – das Ganze ist nicht sehr nachhaltig. Woran liegt das? „Man sollte nicht eiskalt duschen, weil das dazu führt, dass die Gefäße sich zunächst zusammenziehen, um die Wärme im Körperinneren zu halten“, sagt Klimaärztin Angela Schuh dazu. „Danach steigert sich die Durchblutung der Haut, wir werden rot, weil der Körper im Laufe der Evolution gelernt hat, dass sonst bei großer Kälte Arme und Füße erfrieren können. Also besser auch hier: lauwarmes Wasser, damit der Körper sich leicht abkühlt, ohne Gegenreaktionen zu entwickeln.“

7. T-Shirt/Kappe/Schuhe einfrieren und eiskalt genießen

Imbissbuden-Mitarbeiter haben das schon öfter in Interviews zum Besten gegeben: ein T-Shirt im Eisschrank ist das beste Mittel gegen 45°C am Grill. Na gut, denke ich mir. Einen Versuch ist es wert.

Die Theorie: Das kalte Kleidungsstück möchte gerne wieder auf Raumtemperatur kommen und entzieht deswegen dem nächstgelegenen Körper die Wärme – das ist der eigene Körper.

Die Praxis: Es fühlt sich komisch an, das T-Shirt in den Eisschrank zu legen. Als es jedoch soweit ist und ich aufgeheizt von draußen zurück kehre, ist es eine echte Wohltat. Die ist jedoch von kurzer Dauer – 45 Minuten später ist mir wieder warm. Jetzt bräuchte es ein weiteres T-Shirt aus dem Eisschrank. Sich hier einen Vorrat anzulegen wäre wahrscheinlich sinnvoll, bedeutet jedoch einen hohen Aufwand an Klamotten und Wäsche. Wer das nicht auf sich nehmen will, sollte diesen Trick den Imbissbuden-Besitzern überlassen.

8. Elektronische Geräte abschalten: machbar?

Foto:PublicDomainPictures,pixabay.com

Fernseher, Computer und Kühlschrank strahlen Wärme ab – der Herd sowieso. Hier und da ist deswegen zu lesen, dass die Geräte an heißen Tagen also ausgeschaltet werden sollen.

Die Theorie: Die elektronischen Geräte verbrauchen Energie und geben diese in einer Form wieder nach außen ab. Da hier immer ein gewisser „Verlust“ dran ist, passiert das meistens in Form von Wärme. Die elektronischen Geräte vom Netz zu nehmen, soll deswegen die Hitze-Entwicklung in Schach halten.

Die Praxis: Den Fernseher auslassen? Kein Problem. Den Computer abschalten? Ich muss arbeiten – wird schwierig. Den Kühlschrank vom Netz nehmen? Seid ihr deppert?

Die Theorie macht Sinn, praktikabel ist es aber nicht wirklich. Natürlich, Fernsehschauen muss nicht sein an diesen heißen Sommertagen, da darf Peter Lustigs Rat: „Abschalten!“ Folge geleistet werden. Aber der Grund, der während Hitzeperioden zu Hause hält, ist meistens der, dass gearbeitet werden muss. Also gilt hier stattdessen: weiter machen!

Juhu, es geht raus! Wer an den See kann, der kann sich glücklich schätzen. Wer hingegen durch die Stadt laufen muss, um Besorgungen zu machen, der muss sich für den kühlen Kopf was einfallen lassen:

1. Sprühflasche zum Einnebeln

Auf Festivals ist das innere Kind ja gerne mit der Wasserpistole unterwegs, aber in der Stadt? Die humane Variante ist die Sprühflasche, gibt es in allen Farben und Formen, vielleicht ist das die bessere Variante.

Die Theorie: Da ist sie wieder, die gute alte Verdunstungskälte. Der Sprühnebel verteilt sich auf der Haut, verdunstet und sorgt für Abkühlung.

Die Praxis: Das Prinzip funktioniert. Der Sprühnebel ist sehr angenehm auf der Haut, die Abkühlung eine Wohltat – aber es ist schon komisch, durch die Stadt zu laufen und sich Wasser ins Gesicht zu sprühen. Wer es mitbekommt, schaut komisch. Zum Nachmachen also vielleicht weniger dicht belaufene Abschnitte suchen – sorgt für mehr Verständnis. Oder zumindest für weniger Unverständnis.

2. Taschenventilator mit Retro-Charme

Mit bestem Gruß aus den Neunzigern kommt das kleine Wundergerät bei mir an, in Giftgrün natürlich.

Die Theorie: Taschenventilatoren funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie große Ventilatoren: Luft, Wind, Kalt – klar soweit?

Die Praxis: Das kleine Ding hat Kraft. Ein schöner kalter Luftstrom verwöhnt mein Gesicht und kühlt mich ab. Das Problem: Eine Hand ist dauerhaft damit beschäftigt, den Ventilator zu halten – das ist eine komfortablere Situation als mit dem Fächer, aber dennoch bei manchen Tätigkeiten hinderlich. Ansonsten mag ich das kleine Ding.

Zu erwähnen wäre dennoch: Eis essen und zeitgleich den Ventilator laufen lassen geht nicht gut. Und das nicht weil beide Hände belegt sind. Wer über mehrere Tage auf diese Form der Abkühlung setzen möchte, sollte sich überdies einen Vorrat an Batterien anlegen.

3. Siesta halten: Wie die Spanier

Foto: fotolia,Cara-Foto

O¡Arriba! Die feurigen Spanier machen es sich leicht – und halten mittags eine Siesta.

Die Theorie: In den Mittagsstunden ist es am wärmsten. Von 12-15 Uhr steht die Sonne am höchsten und hat den direktesten Einstrahlweg. Heißt: Die Erde heizt sich in dieser Zeit am meisten auf, die Temperatur ist am höchsten. Diese Zeit zu verschlafen, macht also Sinn und kommt dem natürlichen Biorhythmus entgegen.

Die Praxis: Nun gut, drei Stunden des helligsten Tages zu verschlafen, ist vielleicht übertrieben. Aber in diesen Stunden keiner intensiven Aktivität nachzugehen und zumindest ein 20-minütiges Schläfchen zu halten macht Sinn, erholt und erfrischt. In Spanien ist das sogar an den Geschäftszeiten zu merken – nachmittags haben die meisten Kioske und Kramläden zu, die Siesta ist gesellschaftlich anerkannt und es wurde bereits öfters nachgewiesen, dass der kurze Mittagsschlaf die Leistungsfähigkeit erhöht.

4. Warum kalte Getränke widersprüchlich wirken

Jetzt eine kalte Cola. Eisgekühlte Getränke sind wohl die liebste Abkühlung unterwegs. Aber ich habe gelesen, dass diese es noch schlimmer machen sollen.

Die Theorie: Der Körper versucht die eigene Temperatur immer auf 37°C zu regulieren. Ist es heiß, läuft der Körper auf Sparflamme. Nach außen hin, versucht er zu kühlen. Wenn nun von innen noch etwas deutlich unter 37°C herein kommt, kommt es zum Interessenskonflikt: Innen kalt, außen warm. Um das zu regeln, steht der Körper zwischen allen Stühlen und das soll nicht sehr gesund sein – stattdessen braucht der Körper noch mehr Energie und senkt den Aktivitätslevel weiter. Das Ergebnis: Müdigkeit. Besser ist es deshalb, auf lauwarme oder warme Getränke umzusteigen: Hier gilt das gleiche Prinzip wie bei der kalten Dusche.

Die Praxis: Bei über 30°C komme ich beim besten Willen nicht auf die Idee, mir einen Tee zu kochen. Ich einige mich mit mir selbst darauf, dass ein Temperaturausgleich von 10°C machbar ist und trinke zumindest raumwarmes Wasser. Die hochgeschätzte Befriedigung einer kalten Cola tritt nicht ein, aber der Gehirnfrost bleibt aus. Vielleicht das gesunde Mittelmaß.

5. Menthol und Teebaumöl zum Cooling Down

Foto: fotolia,Peter Atkins

Was Frisches zur Erfrischung. Menthol, bekannt aus Eisbonbons und diversen Erkältungsmittelchen, vermittelt das Gefühl von Kälte. In Shampoos soll es die Kopfhaut erfrischen und eine angenehme Kühle verbreiten.

Die Theorie: Menthol ist ein ätherisches Öl, das sich an die gleichen Rezeptoren heftet, die auch für das Kälteempfinden zuständig sind. Dadurch fühlen wir Kälte, wenn Menthol in Kontakt mit der Haut kommt. Einen ähnlichen Effekt hat Teebaumöl.

Die Praxis: Das Shampoo mit Menthol ist erfrischend und wirkt kühlend auf der Kopfhaut, der Geruch ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Ca. eine Stunde lang fühlt sich die Kopfhaut frisch an, danach lässt der Effekt leider nach. An eine kühle Kopfhaut könnte ich mich dennoch gewöhnen.

Wer bei heißen Temperaturen zu Hause bleiben kann, kann tun und lassen was er will. Das ist im Büro nicht immer angesagt. Deswegen gibt es hier ein paar Strategien, die vielleicht nicht verfolgt werden sollten, da sie womöglich gegen den Büro-Knigge verstoßen. Aber auch hier gibt es Wege, um der Hitze auszuweichen.

1. Der frühe Vogel fängt den Wurm

Alle die Gleitzeit haben, können sich freuen: Denn wie bereits mehrfach festgestellt wurde, ist es in den Morgenstunden deutlich kühler. Deswegen macht es Sinn, einfach etwas früher anzufangen. So fallen die heißen Mittagsstunden auf die zweite Hälfte des Arbeitstages und wer um 6 Uhr anfängt, kann schon um drei wieder gehen und es sich am See gemütlich machen. Das hat noch einen weiteren Vorteil, denn oftmals ist das Büro so früh morgens noch menschenleer – mehr Ruhe, mehr Produktivität.nis.

2. Kleider machen Leute – und die Temperatur

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Hotpants und bauchfrei oder Karoshorts und Muscleshirt sind an den meisten Arbeitsplätzen nicht besonders gern gesehen. Deswegen sollte auf das Material geachtet werden. Lange Kleidung aus Leinen beispielsweise ist ebenfalls kühlend auf der Haut, genauso wie fließende Stoffe wie Viskose und Seide. Auf Kunstfasern wie Polyester und Nylon dagegen lieber verzichten, diese fangen schnell an, unangenehm zu riechen. Seidenkleider sind ohnehin viel schöner – Eleganz bei 30°C.

3. Die No-Go’s

Bitte streichen fürs Büro:

  • Nasse Handtücher aufhängen
  • Kalt duschen
  • Sprühflasche zum Einnebeln
  • T-Shirt/Kappe/Schuhe einfrieren und eiskalt genießen
  • Elektronische Geräte abschalten

Das könnte Probleme mit dem Chef geben und wer seine Hände zum Schreiben braucht ist mit einem Tischventilator auch besser bedient, als mit Fächer oder Taschenventilator. In den meisten Fällen: Klimaanlage an. 20°C sind angenehm zum Arbeiten – einen Pulli sollte dabei sein, wenn die Kollegen Eisschrank-Temperaturen bevorzugen. Dann gibt’s auch keine Grippe.

Es gibt tatsächlich die eine oder andere Methode, die mir bisher nicht bekannt war. Die Erfahrung des Menthol-Shampoos möchte ich nicht missen und auch an den Mittagsschlaf könnte ich mich gewöhnen. Die Sprühflasche habe ich immer dabei, wenn es grade nicht durch Menschenmassen geht. Soll ja auch gegen tollwütige Eichhörnchen helfen.

Ansonsten ist wohl das erwartete Ergebnis eingetreten: Ventilatoren und Klimageräte sind einfach die effektivste Methode – die sich jedoch auf der Stromrechnung bemerkbar macht, vor allem wenn die Benutzungshinweise nicht befolgt werden. Aber auch auf andere Arten gibt es wirkungsvolle Abkühlung im Sommer, wenn der Tag am See einmal nicht vergönnt ist. Das Prinzip der Verdunstungskälte beispielsweise ist wirkungsvoll und einfach umzusetzen, auch beim Campen: Socke nassmachen, um die Wasser Flasche wickeln und ein gekühltes Getränk genießen. Für alle, die trotzdem beten, dass die heißen Tage bald vorbei sind – sorgt euch nicht, der nächste Regen kommt bestimmt.

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