Mit Bierdeckeln gegen Vorurteile

Bierdeckel gegen Stammtischparolen–das ist das Ziel einer neuen Kampagne in Leipzig. Dazu wurden Vorurteile und Gegenargumente zu den häufigsten Diskussionspunkten rund um die Themen Asyl und Migration auf Bierdeckel gedruckt. Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping möchte damit ganz bürgernah in Kneipen und Biergärten etwa zum sachlichen Diskutieren anregen: "Was ich gemerkt habe in der Vergangenheit ist einfach, dass die Menschen aufhören zu diskutieren. Weil man sich anfängt zu streiten. Wir möchten mit der Diskussion anregen respektvoll miteinander umzugehen und auch die Antwort des Andren zu prüfen. "Deutschland nimmt doch die ganze Welt auf" oder "Flüchtlinge kriegen mehr im Monat als einer mit Hartz IV" sind 2 von insgesamt sechs solcher Bierdeckel-Vorurteile. Leipzigs Gastronomen ordern die sicher gern, sagt Holm Retsch vom Hotel- und Gaststättenverband in Leipzig. Die Kampagne passe wie die Faust aufs Auge: "Wenn nicht bei uns wo dann? Wir haben ja schon sehr viele ausländische Arbeitskräfte traditionell. Und genau so können wir uns vorstellen, dass aus den Reihen der jetzigen Flüchtlinge das genau so passieren kann, wird und muss." Und nicht nur auf Bierdeckeln wird ab sofort in Leipzig aufgeklärt: Parallel laufen ab heute auch in den Straßenbahnen der Stadt Spots, die mit den häufigsten Vorurteilen gegenüber Migranten aufräumen sollen.
Seite teilen