Die Solarfirma Q Cells GmbH baut ihr Forschungs- und Entwicklungszentrum in Thalheim (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) aus. Rund 125 Millionen Euro werden innerhalb der kommenden drei Jahre investiert, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte. Davon fließen den Angaben nach neben jährlichen Ausgaben in Höhe von rund 35 Millionen Euro auch Investitionen von mehr als 20 Millionen Euro in die Entwicklung einer nächsten Generation der Photovoltaik-Technologie von Q Cells.
Die Photovoltaik-Technologie wird nach Ansicht von Geschäftsführer Ji-Weon Jeong die wesentliche Säule der Energiewende sein. Trotz weltweit anhaltender Unsicherheiten durch die Corona-Krise unterstreiche Q Cells mit den Investitionen seinen Anspruch, in Deutschland marktführende Solartechnologie zu entwickeln, erklärte er. Die Energiewende sieht vor, dass alternativen Quellen wie die Kraft der Sonne fossile Rohstoffe wie die Kohle zum Beispiel für die Stromerzeugung ablösen sollen.
Q Cells gehört zum südkoreanische Konzern Hanwha. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben in Thalheim und Berlin rund 550 Menschen. Q Cells war ursprünglich nach 1990 von einem kleinen Team gegründet worden, stieg in kurzer Zeit zum weltweit größten Solarzellenhersteller mit mehreren Tausend Beschäftigten und zum Börsenliebling auf.
Die Firma war Aushängeschild von «Solar Valley» in Thalheim, dem einst größten Solarstandort in Europa. Nach dem gravierenden Strukturwandel in der Chemie- und Braunkohleindustrie in der ostdeutschen Industrieregion Bitterfeld-Wolfen wurde die neue Branche zum Hoffnungsträger für Tausende Beschäftigte.
Doch mit der Krise der Solarbranche geriet die Firma in Schwierigkeiten. 2012 musste Q Cells Insolvenz anmelden, der Konzern aus Seoul übernahm den Betrieb.