Mit einer Menschenkette rund um das Karstadtgebäude in Leipzig hat die Belegschaft am Mittwoch für den Erhalt der Filiale in der Innenstadt protestiert. Der Vermieter will Karstadt bis Ende März 2019 aus der Immobilie werfen, wenn das Geschäftshaus eine Mieterhöhung von 68 Prozent nicht zahlt.
«Für eine solche Mieterhöhung haben wir kein Verständnis. Und leisten können wir sie uns auch nicht», sagte Filialgeschäftsführer Michael Zielke und reihte sich in die Kette von mehr als 400 Menschen ein. Nach unbestätigten Berichten zahlt Karstadt für die Immobilie in der Leipziger Innenstadt derzeit sieben Millionen Euro pro Jahr.
«Im Privatbereich sind Mieterhöhungen Grenzen gesetzt, im gewerblichen Bereich leider nicht», betonte Karstadt-Gesamtbetriebsratschef Jürgen Ettl. Er setzt auf die Einsicht des Vermieters. «Ich hoffe, dass Vernunft über Profit-Wahnsinn siegt.»
Die Stimmung unter den rund 400 Mitarbeitern ist nach Angaben des Filialleiters derzeit gut. «Als aber die Kündigung Ende März kam, haben einige der Mitarbeiter geweint», erläuterte Zielke. Die Konzernleitung von Karstadt habe bereits signalisiert, dass der Standort in Leipzig erhalten bleibe, egal an welchem Standort. Zielke kann zudem auf den Rückhalt der Bevölkerung setzen. Für den Erhalt des Kaufhauses wurden bereits 20 000 Unterschriften gesammelt.