Eine der größten Baustellen Sachsen-Anhalts ist bald fertig: Für 465 Millionen Euro hat die Progroup ihr Werk "PM3" bei Sandersdorf-Brehna errichet. In der nächsten Woche geht es ans Netz. Die Firma ist bereits beiBurg ansäßig und schafft jetzt am neuen Standort nach eigenen Angaben bis zu 600 Arbeitsplätze, wenn man Zulieferfirmen dazu rechnet.Produziert wird hier Wellpappenrohpapier. 750.000 Tonnen im Jahr.In der Form ähnelt es braunem, etwas rauherenDruckpapier. Später wird es zu Wellpappe und somit zu Verpackungsmaterialien weiter verarbeitet.
Bei der Herstellung spielt Recycling eine wichtige Rolle. Tonnenschwere Würfel aus zusammengepresstem Altpapier stapeln sich auf dem Hof des Geländes, geschützt von einer Sprenkleranlage. Bevorzugt wird Altpapier mit einem hohen Kartonteil eingekauft. Aus Wasser und Stärke zur Festigung wird nichts anderes hinzugefügt.
Alles beginnt in der Waschtrommel, eine der größten der Welt. Mit so wenigWasser wie möglich wird das Altpapierdurchgespühlt und geschleudert, bis immer feinere Fremdbestandteile rausgefiltert sind. Die Fremdstoffe, meist aus Kunststoff, werden zu Brennstoffen weiterverarbeitet. Das Wasser wird abgepumpt und wieder aufbereitet.
Aus dem Papiermatsch wird das Wasser erst ausgesiebt, dann ausgepresst und zum ersten Mal in Form gebracht. Dann wird das Papier durch einen Dschungel von Walzen gerollt und erhizt, um den Wasseranteil weiter zu senken. Dann der wichtigste Moment: wenn die Stärke beim "Leimen" auf das Papier kommt, um es fester zu machen, läuft die Papierbahn das erste mal frei. Ein kleiner Riss kann die mehrere Meter breite Rolle zerstören. Am Ende wird das Papier dann aufgerollt und für den weiteren Transport zugeschnitten.
Mehrals 100 Millionen Euro sind alleinin Nachhaltigkeits-Maßnahmen in der Produktion geflossen. So wurde etwa eine Lärmschutzwand errichtet und eine Wasseranlage, die "biologische Niere", filtert das Produktionswasser umes dann zurück in den Prozess zu leiten.