Der FilmkomponistMartinBöttcher, dessen Musik zahlreiche Winnetou-Filme begleitete, ist tot. Er starb in der Nacht zum Samstag, den 20. April 2019im Alter von 91 Jahren, wie seine Tochter Betsy Schlüter am Ostermontag, den 22. April 2019 der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Der zuletzt in der Nähe von Rendsburg (Schleswig-Holstein) lebenden Künstlers untermalte zehn Karl-May-Streifen für die Leinwand - er wurde so zu einem der erfolgreichsten Filmkomponisten Deutschlands. 1962 führte seine «Old Shatterhand»-Melodie 17 Wochen lang die deutschen Charts an.
Sein Debüt als Komponist bei einer Spielfilm-Produktion gabBöttcher1955 in «Der Hauptmann und sein Held». Schon der zweite Film wurde ein großer Erfolg: «Die Halbstarken» (1956) mit Horst Buchholz. Danach vertonteBöttcherimmer neue Geschichten zunächst für das Kino, später vor allem für das Fernsehen. «13 kleine Esel» mit Hans Albers und Heinz Rühmanns «Pater Brown»-Filme gehörten ebenso dazu wie Edgar-Wallace-Filme und zuletzt «Pfarrer Braun» (bis 2013).
Böttcher, der seit einem Sturz als Kind auf einem Ohr nichts mehr hörte, hatte sich während des Zweiten Weltkriegs in der Gefangenschaft das Gitarrenspiel selbst beigebracht. Nach dem Krieg führte ihn der Weg nach Hamburg, wo er im Tanz- und Unterhaltungsorchester des Nordwestdeutschen Rundfunks anfing. 1954 entschied sichBöttcher, der eigentlich Pilot war, endgültig fürs Komponieren.