Gericht

Mann vor Wohnung erstochen

Neuer Prozess in Halle

Die tödliche Messerattacke auf einen 31-Jährigen vor einer Wohnungstür in Halle wird wieder vor Gericht verhandelt. Zum Auftakt des Prozesses gab der heute 22 Jahre alte Angeklagte am Mittwoch, 9. März 2022 die Tat erneut im Wesentlichen zu. Laut Obduktion starb der 31-Jährige durch einen Stich ins Herz. Ein gleichaltriger Begleiter wurde durch Messerstiche am Rücken schwer verletzt. Der Angeklagte gab vor dem Landgericht Halle an, er habe sich von dem Mann und dessen Begleiter bedroht gefühlt.

Zudem habe er den vierjährigen Sohn seiner Lebensgefährtin beschützen wollen, erklärte er über seinen Verteidiger. Das Kind habe sich am 26. September 2020 auch in der Wohnung in Halle-Neustadt aufgehalten, als die beiden Männer versucht hätten, die Tür einzutreten. Hintergrund soll ein Streit gewesen sein. Der Angeklagte, zwei Meter groß und kräftig, hatte nach eigenen Angaben die Polizei gerufen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge vor.

Das Landgericht Halle hatte ihn deswegen bereits 2021 zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Dagegen legte er Revision ein. Der Bundesgerichtshof wies daraufhin den Fall zur erneuten Entscheidung an eine andere Kammer des Landgerichts zurück. Nach Angaben des Vorsitzenden Richters wird der Fall nun komplett neu verhandelt, mit der Befragung von Zeugen und Sachverständigen. Ursprünglich sollte der erneute Prozess im Februar beginnen, war aber wegen Krankheit verschoben worden. Das Gericht hat bis 4. April Termine anberaumt.

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