Für die kommenden Jahre erwartet die Arbeitsagentur in Sachsen-Anhalt einen spürbaren Mangel an Fachkräften. "Bis 2020 rechnen wird in Sachsen-Anhalt mit einem Fachkräftebedarf von etwa 80.000 Menschen", sagte Kay Senius, Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.
Insbesondere würden Mechatroniker und Energietechniker, aber auch Klempner und Klimatechniker sowie Fachkräfte im Sozial- und medizinischen Bereich gesucht werden. Auch für ältere Arbeitnehmer sieht Senius durchaus Chancen, sich in ihren Betrieben als Fachkräfte zu behaupten.
Junge Menschen, die diese Berufe ergreifen wollen, haben im Land exzellente Zukunftsaussichten. Allerdings sehen sie eben oft in anderen Bundesländern noch mehr Vorteile, etwa wenn es um bessere Bezahlung geht, und gehen dann weg. Unter anderem wegen der Abwanderung kommt der Fachkräftemangel erst zustande. Dazu fehlen Lehrlinge nach geburtenschwachen Jahrgängen oder weil ein Studium vorgezogen wird. Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass ältere Arbeitslose bessere Chancen haben. Arbeitslose über 55 Jahre werden nur selten eingestellt. Abhilfe schaffen da Qualifikationsprogramme, die immer mehr Betriebe anbieten.
Betriebe können dem drohenden Mangel an Fachkräften auch durch die Fortbildung älterer Arbeitnehmer begegnen. Dafür gebe es unter anderem Qualifizierungsprogramme für gering qualifizierte oder ältere Menschen, um sie im Betrieb zu halten und für den Arbeitgeber weiter attraktiv zu machen. Beschäftigte gingen auch von sich aus auf die Arbeitsagentur zu, um nach Qualifizierungsmöglichkeiten zu fragen und sich für den Arbeitnehmer attraktiv zu halten.