Peter Gehre mit seinem "Gemälde der Welt"

Maler aus Leuna plant Großes

Peter Gehre will sein «längstes Bild der Welt» verkaufen

Eigentlich wollte er erst am 22. Februar den symbolisch letzten Pinselstrich am «längsten Bild der Welt» setzen. Doch die Corona-Pandemie hat demMalerPeter Gehre (65) aus Sachsen-Anhalt einen Strich durch diese Rechnung gemacht. Denn das Gesamtwerk wurde eher fertig, als er es vor gut 20 Jahren beim Start geplant hatte, als er mit Island das erste Motiv auf die Leinwand brachte.

Angesichts der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie war der Künstler nach eigenen Angaben mehr zu Hause, wo auch sein Atelier sei. Da habe er in Ruhe malen können.

Und nun? Er habe den Entschluss gefasst, sich von seinem Lebenswerk zu trennen, es zu verkaufen. Denn ihm renne die Zeit davon, sagt er. «Ich kann es nicht mitnehmen», erläutert der 65-Jährige. Sein großer Traum von einer Ausstellung mit dem «längsten Bild der Welt» sei angesichts der schwierigen Lage in der Kunst- und Veranstaltungsbranche bisher nicht wahr geworden. Das sei für ihn persönlich bitter, weil: «Ich habe mein 192 Meter langes Bild noch nie zusammenhängend, in Gänze, gesehen, nur teilweise, die Bilder stehen im Raum verteilt», sagt derMaleraus Spergau (Saalekreis).

2001 hatte Gehre, der zuerst den Beruf des Chemikanten in der chemischen Industrie lernte und später ein Fernstudium für Malerei absolvierte, mit dem ehrgeizigen Projekt angefangen. Motive von damals offiziell 192 gezählten Nationen wollte er auf Ölgemälde bannen. Beendet wurde der Zyklus im ersten Pandemie-Jahr 2020 mit Argentinien.

Jedes der Bilder sei 70 mal 100 Zentimeter groß und zeige ein anderes Land, berichtet er. Pro Bild habe er 50 Stunden gemalt, er habe bei der Arbeit mindestens 500 Pinsel und etliche Tuben Farbe verwendet. Die Motive lieferten Gehre zufolge Fotos, die ein Bekannter auf Reisen rund um den Globus gemacht hatte. Seine Motivation sei heute aktueller denn je: «eine friedliche Welt».

Die Malerei will der Künstler, der bisher nach eigenen Angaben 36 Ausstellungen in Deutschland hatte, nicht aufgeben. Die Landschaftsmalerei habe es ihm angetan. «Bis mir der Pinsel aus der Hand fällt», sagt Gehre mit Galgenhumor.

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