Nach dem schweren Autounfall mit drei ums Leben gekommenen Fußgängern in Leipzig haben rund 100 Menschen am Samstag eine Mahnwache abgehalten. Organisiert wurde das Gedenken am Unfallort vom Fußgängerverband Fuss e.V. Ziel der Aktion sei es einerseits, die Opfer zu würdigen und den Angehörigen zu zeigen, dass sie nicht allein seien, sagte Verbandsvorstand Roland Stimpel. Zum anderen richte sich die Mahnwache an die Verkehrsplaner in Leipzig, die nicht einfach zur Tagesordnung übergehen dürften.
Am Dienstagmorgen war ein Auto in eine Gruppe Fußgänger gefahren, die an einer Ampel gerade die Prager Straße überqueren wollten. Zwei 85 und 80 Jahre alte Frauen und ein 80-jähriger Mann starben. Eine 78-Jährige und der 50 Jahre alte Autofahrer kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Die Polizei geht davon aus, dass das Auto an der Kreuzung auf der Rechtsabbiegerspur geradeaus gefahren war. Für diese Richtung zeigte die Ampel aber rotes Licht.
Bei schweren Verkehrsunfällen gebe es immer einen individuellen Anteil, sagte Stimpel. «Es gibt aber auch immer einen Anteil, der mit Bau und Planung zu tun hat.» Die Mahnwache solle auch dazu beitragen, dass die Stadtplaner ernsthaft überlegen, wie Gefahren an dieser Stelle beseitigt werden könne.