Magdeburgs Mission beginnt: «Keine Ausreden»

Jetzt gilt beim 1. FC Magdeburg vor allem eines: «Keine Ausreden!». Die Botschaft via Twitter für das neue Jahr ist eindeutig. Der Blick auf die Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga auch. Der Neuling hat aus 18 Spielen nur elf Punkte geholt. Der Meister der vergangenen Drittliga-Saison gewann nur ein Spiel, auch ein Trainerwechsel brachte keine Wende. Gelingt die auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht, wäre der ehemalige Europapokalsieger aber wenigstens auf das Schlimmste gefasst und vorbereitet. «Auf keinen Fall würde in Magdeburg alles zusammenbrechen», wurde Geschäftsführer Mario Kallnik in der «Bild»-Zeitung (Mittwoch) zitiert. Der Verein sei personell und strukturell so aufgestellt und wirtschaftlich so gesund, dass er für die nächsten zwei Jahre konkurrenzfähig für die 3. Liga wäre. An einen sofortigen Abstieg wollen die Spieler aber nicht denken. «Wir werden uns in der Rückrunde zerreißen», kündigte Rico Preißinger vor Jahresfrist an. Sollte die Rettungsmission aber misslingen, stünde das Ziel für die nächste Saison laut Kallnik aber auch schon klar fest: «Der sofortige Wiederaufstieg.» Knapp vier Wochen hat Trainer Michael Oenning nun Zeit, die Mannschaft weiter nach seinem Gusto taktisch und spielerisch zu entwickeln. Am 29. Januar zählt's: Gegner in der heimischen MDCC-Arena wird Ost-Rivale FC Erzgebirge Aue sein, Tabellenzwölfter mit 22 Punkten. Doppelt so viele wie Magdeburg holte. Vor allem, weil die Mannschaft daheim erschreckend schwach ist. Als einziges Team im deutschen Profi-Fußball konnte der 1. FCM noch kein Meisterschafts-Heimspiel in dieser Saison gewinnen. Der einzige Sieg in dieser Spielzeit in der Liga gelang auswärts am 30. September des vergangenen Jahres gegen den ebenfalls vom Abstieg bedrohten SV Sandhausen. Anderthalb Monate später musste Jens Härtel den Trainerposten abgeben, Oenning übernahm, blieb aber bisher sieglos. Vielleicht hilft ja auch der neue Rasen, der im Stadion verlegt werden soll, den Bann zu brechen. Ab 14. Januar wird der Rollrasen aus den Niederlanden angeliefert, Kosten rund 150 000 Euro. Der Verein will nichts unversucht lassen. «In der momentanen Phase ist noch alles möglich und alles andere nur Theorie», betonte Kallnik. Für den 44-Jährigen ist das Hauptthema die strukturelle Weiterentwicklung des Vereins. «Wir schauen immer nach vorn.» Über kurzfristige Winter-Neuzugänge wird auch spekuliert. Bereits am Samstag reist Magdeburg nach Andalusien ins Trainingslager, am Montag steht ein Testspiel gegen den Bundesliga-Dritten Borussia Mönchengladbach an.
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