Magdeburger Dom hat ein eigenes Museum

Der Dom ist das Zeichen Magdeburgs. Jährlich kommen rund 200 000 Besucher. Wer mehr über die Geschichte der ersten gotischen Kathedrale auf deutschem Boden und Otto den Großen wissen will, hat jetzt einen neuen Anlaufpunkt.

In Magdeburg ist das neue DommuseumOttonianumeröffnet worden.

Es widmet sich der mittelalterlichen Geschichte und archäologischen Erkenntnissen. Zu einem Festakt im Dom kamen am Samstag mehrere Hundert geladene Gäste. Anschließend konnten sie das Museum in direkter Nähe besichtigen. Rund 100 Exponate - darunter viele Originalfunde - sind dort auf etwa 650 Quadratmetern zu sehen. Im Mittelpunkt stehen unter anderem Kaiser Otto der Große (912-973) und Königin Editha (910-946). Der reguläre Besucherverkehr startet am Sonntag.

Der Dom wird laut der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt jährlich von rund 200 000 Menschen besucht, im Museum werden etwa 50 000 Besucher pro Jahr erwartet. Es ist eine Kooperation der Landeshauptstadt, der Kulturstiftung und des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der am Samstag zu den ersten Besuchern zählte, erklärte: «Dieses neue Museum ergänzt und betont den Rang der ersten gotischen Kathedrale auf deutschem Boden. Der Magdeburger Dom ist keineswegs nur wichtigstes Wahrzeichen dieser geschichtsträchtigen Stadt an der Elbe, er ist Teil unserer Landesidentität.» Das Museum sei ein Anziehungspunkt, der den Kulturtourismus in Magdeburg noch attraktiver werden lasse. Das Dommuseum sei auch ein wichtiger Schritt Magdeburgs auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas.

Das Museum ist in der ehemaligen Reichsbank nur wenige Meter entfernt vom Dom entstanden. Vom Museumscafé aus können die Besucher auf das Gotteshaus schauen. Im Inneren nimmt das Tageslichtmuseum mit hellem Boden und matt-schwarzem Ausstellungsdesign die Hauptachse des Domes auf. Daran entlang orientiert sich die stark multimediale Ausstellung.

Videos und Animationen verdeutlichen die Entwicklung der Stadt Magdeburg und die Entstehung des Domes. Hörstationen etwa mit Dichtkunst sollen das Mittelalter ebenfalls deutlich werden lassen. Dazwischen finden sich Original-Exponate; vom Bleisarg Edithas, der ersten Gemahlin Ottos des Großen bis zu einem winzig kleinen goldenen Löwenköpfchen aus einem Grab im Mittelschiff des Domes. Ein großflächiger Aushub verschiedener Erdschichten aus dem Domplatz macht die Arbeit der Archäologen und ihre Funde deutlich.

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