Verleihung Kaiser Otto Preis 2023

Magdeburg: Slowakische Präsidentin Caputova erhält Kaiser-Otto-Preis

Diese bekannten Politiker waren ebenfalls dabei 

Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova hat denKaiser-Otto-Preisder Stadt Magdeburg erhalten. Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) würdigte die Politikerin bei dem Festakt im Magdeburger Dom als weltoffene und überzeugte Europäerin. Caputova beziehe deutlich Position, auch gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. «Mutig und leidenschaftlich setzt sie sich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen und ethnischen Minderheiten ein und engagiert sich unermüdlich für den Klimaschutz. Sie gibt denjenigen eine Stimme, die gesellschaftlich nicht gehört werden. Sie ist ein Vorbild für politisch aktive Frauen», sagte Borris.

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hielt die Laudatio auf die slowakische Präsidentin. «Von der Entschlossenheit und dem Mut unserer Preisträgerin verneigen wir uns heute als europäische Demokratinnen und Demokraten», sagte er. Ihre Wahl 2019 zur Staatspräsidentin könne als «historisches Votum gegen die Macht von Korruption und Oligarchie an der Spitze der Slowakei» bezeichnet werden.

Gauck betonte auch die Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt der Demokratie. «Es liegt an uns, inwieweit wir ein von Rechtsstaatlichkeit und Toleranz geprägtes Zusammenleben in einer Gesellschaft der Verschiedenen verteidigen. Um die Demokratie als eine Ordnung der Freiheit und Gleichheit zu erhalten, muss sie von einem verantwortungsstarken Geist ihrer Bürger getragen sein.»

DerKaiser-Otto-Preissende auch ein wichtiges Signal «in unsere Gesellschaft», betonte Gauck: «Polarisierung, Populismus und Spaltung stellen einen frontalen Angriff auf Vernunft, Toleranz und respektvollen Umgang in unserer Gesellschaft dar. Wir bemerken den Wert des gesellschaftlichen Friedens immer deutlicher und wir bemerken, dass er nicht selbstverständlich ist.»

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) würdigte Caputova mit den Worten: «Sie stehen in der Tradition der mittel- und osteuropäischen Bürgerrechtsbewegungen. Ihr Wertekompass ist auf Weltoffenheit, Toleranz und Transparenz ausgerichtet. Sie sind von Europa und seinen Werten überzeugt, und Sie überzeugen andere von diesen Werten.» Haseloff betonte, die Werte der Demokratie setzten sich nicht von selbst durch. Sie müssten von jeder Generation aufs Neue verteidigt werden.

Mit demKaiser-Otto-Preiserinnert die Stadt Magdeburg an die VerdiensteOttodes Großen und ehrt Persönlichkeiten, die sich um die Förderung des europäischen Gedankens verdient gemacht haben und die sich für Dialog, Frieden und Verständigung engagieren.

Preisträger sind unter anderen der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker (2005), Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (2011) und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Unter Berufung der dpa

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