In Sachsen-Anhalt sind fünf Luchsweibchen samt Nachwuchs nachgewiesen worden. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Monitoring des Bundesamts für Naturschutz in Bonn hervor. Demnach wurden vom 1. Mai 2018 bis zum 30. April 2019 deutschlandweit 28 Luchsweibchen mit 49 Jungtieren gezählt. Die meisten Weibchen lebten in Bayern. Aber auch in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pflanz konnten die wilden Katzen mit den Pinselohren nachgewiesen werden. Insgesamt komme der Luchs derzeit in drei Populationen in Deutschland vor - die größte erstrecke sich vom Harz bis an die Weser und nach Nordhessen, hieß es.
«Ganz entscheidend für die Entwicklung des Luchsbestandes ist die Anzahl an Weibchen, die Junge haben», teilte das Bundesamt für Naturschutz mit. Das Monitoring habe gezeigt, dass die Zahl der Weibchen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 20 auf 28 gestiegen sei. Dennoch seien das sehr wenige, hieß es. Ein Problem für die wilden Tiere seien der starke Verkehr und die nicht ausreichend zusammenhängenden Lebensräume. Laut Monitoring wurden 13 Luchse deutschlandweit tot gefunden - die meisten davon überfahren. Den Angaben zufolge wurden im Monitoring 137 in Deutschland lebende Luchse nachgewiesen. Weitere Tiere lebten an der Grenze zum Ausland. Im Vorjahreszeitraum waren es bundesweit insgesamt 128 Luchse.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Berlin äußerte sich besorgt über die Zahlen. «Die Luchsbestände in Deutschland sind weiterhin sehr gering und wachsen nur sehr langsam», teilte der BUNDam Donnerstag mit. Deutschland müsse die Tiere mehr schützen. «Ohne aktive Unterstützung werden die Katzen in absehbarer Zeit nicht die Heimkehr in ihre angestammten Lebensräume schaffen», sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt.