„Es wird ein hoch emotionales Spiel“, sagt Eintracht Trainer Torsten Lieberknecht. „Müchen hat seit Tagen alles mobilisiert, um dieses Spiel zu gewinnen.“ Im Löwen-Duell treffen die Jungs von Torsten Lieberknecht auf den abstiegsbedrohten TSV 1860 München (Sonntag, 13.30). Der Verein von der Isar hat sich von seinem Trainer getrennt und einen alten Bekannten und verdienten Ex-Profi als neue Lösung für das Projekt Klassenerhalt präsentiert: Daniel Bierofka.
Vier Spieltage vor Ende der Saison rangiert der Traditionsverein auf dem vorletzten Platz der Tabelle. Von den 30 bisher absolvierten Partien in der Liga konnten die Sechziger lediglich fünf gewinnen, zehnmal gelang ihnen ein Remis, 15 Begegnungen gingen verloren. Zwei Zähler Rückstand sind es aktuell auf den Relegationsplatz 16, drei zum rettenden Ufer. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und nur einem Zähler aus den vergangenen fünf Partien wurde Benno Möhlmann als Trainer der blau-weißen Löwen entlassen. Sportdirektor Oliver Kreuzer begründete diese Entscheidung: „Der Negativtrend der letzten Wochen hat uns zu diesem Entschluss gebracht. Letztendlich fehlte uns der Glaube daran, den Klassenerhalt in dieser Konstellation zu schaffen.“
Bierofka leitete am vergangenen Dienstag seine erste Trainingseinheit bei seinem neuen Team. Geheim. Der ehemalige Nationalspieler war selbst lange für die Blau-Weißen aktiv. Insgesamt absolvierte der 37-jährige Publikumsliebling 219 Profi-Einsätze für die Sechziger. Nach seinem Karriereende begann er seine Tätigkeit im Nachwuchsbereich des TSV. Seit Februar 2015 war er Chef-Trainer der U21. „Daniel wird sich mit aller Kraft, seinem unbedingten Willen und seinem Löwenherz dafür einsetzen, unser Ziel zu erreichen“, gibt sich Kreuzer zuversichtlich und fügt an: „Wir sind davon überzeugt, dass so die notwendige positive Wende klappt.“
Einen leichten Vorteil in der Gesamtbilanz bei den Pflichtspielen haben die Sechziger gegenüber den Blau-Gelben. Von insgesamt 30 Aufeinandertreffen in den unterschiedlichsten Ligen sowie dem DFB-Pokal, konnten die Blau-Weißen zwölf für sich entscheiden. Neun Duelle endeten mit einer Punkteteilung und in neun Spielen verließ die Eintracht den Rasen als Sieger. Allerdings ist Blau-Gelb in diesem Vergleich seit drei Partien gegen 1860 ungeschlagen. Das Hinspiel endete 0:0. Torsten Lieberknecht muss noch immer auf mehrere Stammspieler verzichten und will an die gute Leistung vom Freiburg-Spiel anknüpfen.