Löwen gewinnen Testspiel 8:0

Kann man quasi aus dem Stand eine wettbewerbsfähige Fußballmannschaft für die dritte Liga zusammen basteln? Das fragen sich viele Eintracht-Fans – fest steht – nach der Zeit des rästelhaften Wartens geht es jetzt atemberaubend schnell. Am Freitag wurde der zehnte Neuzugang vorgestellt – gestern stand er schon in Lehndorf auf dem Platz. Rechtsverteidiger David Sauerland kommt aus der zweiten Mannschaft vom BVB. Die Zusammenstellung des Teams sei bislang sehr gut gelungen meint Hendrik Pedersen: Man habe einerseits viele junge, entwicklungsfähige Akteure, andererseits aber auch erfahrene Profis mit dem Potenzial, eine Führungsrolle einzunehmen: „Wir haben viele Spieler, die diese Rolle ausführen können. Felix Burmeister etwa ist ein außergewöhnlicher Charakter, Stephan Fürstner ist auch so ein Typ. Frederik Tingager ist bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Auch Philipp Hofmann trainiert super und wird wichtig für unsere Mannschaft sein", so Pedersen. " Na gut, der TSV Lehndorf ist als Gradmesser nicht gerade aussagekräftig. Aber – warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Zum 125. Jubiläum lud der Traditionsverein die Eintracht ein – und bekam eine Zusage. Und natürlich möchte jeder Lehndorfer Kicker ein Tor gegen Eintracht schießen. Das erste schoß aber ein alter Bekannter: Onur Bulut versenkte das Leder mit einem Freistoß in der 9. Minute. Pedersens Spielidee sit schon sichtbar – Vollgas-Fussball. Das erwartet er entsprechend von seinem Team: „Wir wollen hungrige Löwen." Egal, ob jung oder erfahren – wichtig ist, „dass die Jungs bereit sind, sich weiterzuentwickeln – sowohl fußballerisch als auch menschlich." Henrik Pedersen brachte entsprechend auch eine gemischte Mannschaft in Lehndorf an den Start: Engelhardt, Nkansah, Sauerland, Hofmann, Fejzullahu, N. Otto, Burmeister, Bulut, Kujewski, Veiga, Funke. Auch das zweite Tor der neuen Mannschaft besorgte ein Routinier: Philip Hofmann vollendete sehenswert aus der Drehung ins rechte unter Eck (36). Den 0:3 Halbzeitstand realisierte Veiga. Der Mann mit der Nummer 29, verwandelte einen Foulelfmeter, den er auch selbst herausgeholt hatte. Trainer Pedersen mischte beim Pausentee mächtig durch. In die zweiten 45 Minuten starteten: Bangsow, Tingager, Amundsen, Valsvik, Becker, Y. Otto, Fasko, Thorsen, Kolgeci, Abifade, Adetula. Die Herren ließen sich nicht so lange Zeit – Abifade erhöhte sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff auf 0:4, Yari Otto legte vier Minuten später zum 0:5 nach (55). Mehr noch – in der 70. Minute schnürrte er einen Doppelpack zum 0:6, servierte sogar einen waschechten Hattrick zum 0:7 (80.). Kurz vor dem Abpfiff traf der Youngster sogar noch ein viertes Mal zum 0:8 (89.). Was für ein Einstand. Der weiß, wo das Tor steht! Keine Frage: Die ersten Eindrücke der neu zusammengebauten Mannschaft sind gut. Die Handschrift des Dänen ist deutlich erkannbar. Der lobte sein Team: „Es ist unglaublich, wie offen die Spieler gegenüber mir und meinem Team sind." In Lehndorf war zu sehen – es klappt noch nicht alles, aber die Tendenz ist positiv. Dennoch wartet natürlich noch viel Arbeit auf das Trainerteam – die Mannschaft schuftet – zweimal täglich im Training – schließlich soll das Team die Philosophie des Trainers bis zum Saisonstart verinnerlicht haben – und voreinander lernen. Der Unterschied kann gegen FCK, 1860 und Co. genau davon abhängen. Aber: Vor dem Saisonstart geht es ja noch ins Trainingslager – und das ist doch tatsächlich das bekannte – in der Pfalz. Übrigens: Die letzte Mannschaft, die in so kurzer Zeit ein komplettes Team aus dem Boden gestampft hat, heißt RB Leipzig – freilich mit sehr viel mehr Geld – aber am Ende ist die Mannschaft schnell aufgeschlossen zu den Spitzenteams in Deutschland – auch wenn es mit dem Aufstieg von Klasse zu Klasse nicht immer auf Anhieb geklappt hat...
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