Löwen erwarten die MSV Zebras

Was haben Knipser Sandro Wagner, Eintracht Frauen-Trainer und Spielerlegende Ronnie Worm, Eintracht Dauerläufer Mirko Boland, WM Held Helmut Rahn und FifA-Weltfrauentrainer Ralf Kellermann gemeinsam? Eine Vergangenheit! Und die heißt Meidericher Sportverein. Der MSV Duisburg gehört, wie Eintracht, zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga und kann mit seinen Geschichten ganze Bücherreihen füllen – und hier und da taucht dann immer wieder Eintracht Braunschweig auf. So kann es auch am Sonntag ein Richtung weisendes Spiel geben – der MSV könnte noch einmal oben am Relegationsplatz anklopfen – Eintracht könnte sich ein wenig von dem unteren Relegationsplatz lösen. Es bleibt verrückt in der zweiten Liga – selbst der 4. kann noch in den Abstiegsstrudel geraten – der Abstand beträgt gerade einmal 9 Punkte – alle den Atem aller Verfolger kann man spüren. Die „Zebras“ spielen eine durchwachsene Saison, mussten zuletzt aber ein paar Dämpfer hinnehmen – allerdings waren die Gegner auch nicht von Pappe: Fortuna, Nürnberg, Kiel. Dazwischen gab es einen Sieg gegen die „Schanzer“ aus Ingolstadt. Unterm Strich hat der MSV Duisburg vier Punkte mehr auf dem Konto. „Wir werden sehen, was der Punkt aus St. Pauli wert ist, wenn wir gegen den MSV gewinnen“, orakelte Eintracht Trainer Torsten Lieberknecht. Auch für ihn gibt es die eine oder andere emotionale Begegnung mit dem Team von der Wedau. Schließlich spielt dort zum Beispiel der Torjäger Kingsley Onuegbu – auch so eine Lieberknecht-Entdeckung, an der viele Tribünen-Trainer ebensolche Zweifel hatten, wie an Suleiman Abdullahi aktuell. Später wurde Onuegbu nur noch ehrfurchtsvoll „Der King“ genannt. Auf ihn gilt es am Sonntag aufzupassen. Nicht nur, natürlich. Trainer Illja Gruew hat einen gefährlichen Kader zusammengebaut, deren Komponenten manchem Eintracht Spieler nicht gerade in positiver Erinnerung geblieben sind. Vom KSC kam zum Beispiel Moritz Stoppelkamp, vom VfL Stuttgart Boris Tashchy. Kapitän Kewin Wolze wechselte vom VfL Wolfsburg, dazu gesellen sich international erfahrene Spieler wie Branimir Bajic, Enis Hajri und Cauly Oliveira Souza. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Braunschweigs Ex-Keeper Daniel Davari, der über Arminia Bielefeld nach Duisburg wechselte. Lieberknecht weiß – gegen den MSV braucht man ganz viel Geduld. „Die Mannschaft spielt extrem diszipliniert, aus einer sicheren 4-4-2 Grundordnung heraus – und das Umschaltspiel ist wohl das beste der Liga.“ Die Abwehr steht sicher, trotz der Gegentore, die aus wenigen Spielen stammen. „Duisburg spielt schnell nach vorne und hat gute Spitzen, wie den King.“ Mit dem ehemaligen Wolfsburger Kevin Wolze und Moritz Stoppelkamp (KSC) haben die Duisburger zwei ausgezeichnete Distanzschützen. Wie die Aufstellung von Torsten Lieberknecht aussehen wird, bleibt abzuwarten. Neben den „Langzeitverletzten“ Baffo und Biada geht es mit der Rückkehr der angeschlagenen Kicker doch langsamer voran, als gehofft. Nach den schlechten Erfahrungen zuletzt mit Nyman und auch mit Kumbela – und damit immer wieder das Riskieren von kleineren Rückschlägen will man bei Eintracht auch nichts überstürzen. Beispiel Boland: Mental und kämpferisch stimmt es nach dem Ausfall längst – aber natürlich stimmt der Rhythmus noch nicht ganz. „Mirko ist für uns in vielen Bereichen sehr wertvoll. Er treibt auch die Mannschaft an und wenn er einen Fehler macht, setzt er alles daran, des auszubügeln. Es freut mich, dass er jetzt sein 300stes Spiel im Eintracht-Dress macht“, lobt Lieberknecht. Kurioserweise gegen Duisburg, bei dem für Mirko Boland alles begann. Inzwischen ist er natürlich längst Braunschweiger mit Haut und Haar. Fast im Gleichschritt ist auch Kapitän Ken Reichel mit Boland marschiert, aber ob es für ihn am Wochenende schon wieder reicht, ist mehr als fraglich. Reichel hatte im Spiel gegen Regensburg einen Schlag auf die Wade bekommen und musste schon gegen St. Pauli passen. Für Georg Teigl, der direkt vor Spielbeginn unglücklich umgeknickt war, kommt das Spiel gegen die „Zebras“ noch zu früh. Auch für Steve Breitkreuz. Aber da wären ja noch einige Spieler, die schon längst mit den Hufen scharren, wieder eingesetzt zu werden. Salim Khelifi zum Beispiel, dessen Schnelligkeit eine gute Ergänzung zu denen von „Manni“ Abdullahi wären, um die Spitzen gut zu bedienen. Bleibt bis Sonntag zu hoffen, dass sich das Wetter etwas beruhigt – beim letzten Heimspiel war der Platz eigentlich unbespielbar – von Rasen mochte da niemand sprechen. „Da freut man sich schon, wenn mal ein Pass ankommt und nicht ins nirgendwo springt“, kommentierte Kumbela – und Hochscheidt meckerte über Kreisklassenniveau. Ein Dauerthema – denn kein einiziger Gästetrainer lies in den vergangenen Wochen ein gutes Haar an dem Spielfeld, nicht mal einen guten Grashalm. Schon traurig für die „Sportstadt Braunschweig“, die nächste Woche die U21 zu Gast haben wird.... Auf jeden Fall unterstützt die Eintracht Braunschweig Stiftung am 27. Spieltag eine gute Sache. Unter das Motto „Strich durch Vorurteile“. treten alle 36 Proficlubs geschlossen für Vielfalt und ein faires Miteinander ein. Die Löwen beteiligen sich im Rahmen des Heimspiels an der Liga-Initiative. Die Eintracht Braunschweig Stiftung hat zu diesem Zweck das Programm „Rucksack KiTa“ vorgeschlagen, das durch die Spieltags-Aktivitäten noch bekannter gemacht und auch finanziell unterstützt werden soll. Ziel des Braunschweiger Projekts ist die Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenzen und die Förderung der allgemeinen und sprachlichen Entwicklung der Kinder, um ihnen eine soziale und berufliche Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Anpfiff gegen den MSV Duisburg ist am Sonntag 18. März, 13.30 Uhr. fko Trainer Lieberknecht vor dem Spiel:
Muss wohl noch Pause machen: Ken Reichel
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