Louise Glück

Literaturnobelpreis geht an Lyrikerin Louise Glück

Die amerikanische Lyrikerin Louise Glück erhält in diesem Jahr den Literaturnobelpreis. Das gab die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekannt. Die 77-Jährige werde "für ihre unverkennbare poetische Stimme" ausgezeichnet, mit der sie "mit strengerSchönheit die individuelle Existenz universell" mache, sagte der StändigeSekretär der Akademie, Mats Malm. Glück sei überrascht, aber trotz des frühen Morgens in den USA glücklich gewesen über die Nachricht, sagte Malm am Mittag. Auf Deutsch sind von Glück bei Luchterhand (München) mehrere Gedichtbände erschienen.

Glück wurde in New York geboren und wuchs in Long Island auf. Schon als Mädchen schrieb sie Gedichte. Nach ihrem Debüt "Firstborn" (1968) veröffentlichte die heutige Literaturprofessorin elf weitere Gedichtbände sowie mehrere Bücher mit Essays über Poesie. Aktuell lehrt sie an der Elite-Uni Yale in New Haven (Connecticut) Englisch.

Die Nobelpreise sind diesmal mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (rund 950000 Euro) pro Kategorie und damit einer Million Kronen mehr als im Vorjahr dotiert. Damals hatte die Akademie gleich zwei Preise vergeben, weil die Vergabe 2018 wegen eines umfassenden Skandals um das mittlerweile ausgetretene Akademiemitglied Katarina Frostenson und ihren Ehemann Jean-Claude Arnault zunächst ausgefallen war.

Deshalb war die Polin Olga Tokarczuk im vergangenen Jahr nachträglich als Preisträgerin 2018 bestimmt worden, während der Österreicher Peter Handke die Auszeichnung für das Jahr 2019 erhielt. Wegen Handkes umstrittenen Haltungen zum Jugoslawien-Konflikt hatte seine Auswahl in der Folge zu Kritik und auch Protesten geführt.

Offiziell gewürdigt werden die Nobelpreisträger traditionell am 10. Dezember, demTodestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel. Die prunkvollen Preiszeremonien, auf denen dieGeehrten dann üblicherweise ihre Medaillen und Diplome erhalten, finden in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt.

Die Preisverleihung im Konzerthaus von Stockholm soll durch eine im Fernsehen übertragene Vergabe im Rathaus der Stadt ersetzt werden, auf der die Preisträger aus ihrer Heimat zugeschaltet werden sollen.

Seit Anfang der Woche sind bereits die Nobelpreisträger in den wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie verkündet worden. Unter den Auserwählten war mit dem Astrophysiker Reinhard Genzel auch ein Deutscher. Am Freitag wird der diesjährige Friedensnobelpreisträger benannt.

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