Weil es derzeit vor allem beiAntibiotika-Säften für Kinder Lieferengpässe gibt, will das Gesundheitsministerium in Sachsen-Anhalt die Abgabe von Medikamenten aus dem Ausland erlauben. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD)habe am Mittwoch eine entsprechende Allgemeinverfügung in Auftrag gegeben, teilte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage mit. «Die Spielräume, die wir haben, müssen wir nutzen. Schließlich geht es um die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen.»
Das Bundesgesundheitsministerium hatte in der vergangenen Woche offiziell einen Versorgungsmangel fürAntibiotika-Säfte festgestellt. Dadurch ist es den Ländern nach Angaben des Gesundheitsministeriums möglich, die Einfuhr von Produkten aus anderen Ländern zu gestatten, auch wenn diese in Deutschland nicht zugelassen oder registriert sind. Mehrere Bundesländer, darunter Bremen, Bayern und Nordrhein-Westfalen, hatten in den vergangenen Tagen entsprechende Allgemeinverfügungen erlassen.
Allerdings dämpft das Gesundheitsministerium die Stimmung. Aktuell seien keine antibiotikahaltigen Säfte für Kinder in der EU oder außerhalb bekannt, die auf den deutschen Markt importiert werden können. Neben dem Import könne den Apotheken auch gestattet werden, mehr Arzneimittel herzustellen.