Im Leipziger Stadtzentrum soll der weitgehend ungenutzte Matthäikirchhof neugestaltet werden. Darin befindet sich unter anderem die "Runde Ecke", wo zu DDR-Zeiten die Stasi ihren Sitz hatte.
Die Leipziger sind nun aufgerufen Ideen für die Neugestaltung einzureichen. Ab 18 Uhr informiert die Stadt per Livestream über das zwei Hektar große Areal am Goerdelerring. Nach dem Auftakt der öffentlichen Bürgerbeteiligung will die Stadt unter anderem in vier themenspezifischen Fachwerkstätten am 9. Juni, 1. Juli, 9. September und 7. Oktober 2021 das Thema weiterdenken und vertiefen. Rund 45 Personen können an den Fachwerkstätten teilnehmen. Der feste Teilnehmerkreis setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Lokalpolitik, der Verwaltung, der Zivilgesellschaft sowie aus Fachexperten zusammen. Leipzigerinnen und Leipziger können ihr Interesse an der Teilnahme der Fachwerkstätten vom 19. April bis 5. Mai unter www.leipzig.de/matthaeikirchhof bekunden. Sollten mehr Anmeldungen erfolgen, als Plätze vorhanden sind, entscheidet ein Losverfahren über die Teilnahme, Alter und Geschlecht werden dabei berücksichtigt.
Zudem beginnt eine Online-Umfrage, in der alle Interessierten ihre Meinungen und Ideen rund um die Entwicklung des Matthäikirchhofs vom 19. April bis 31. Mai formulieren können.Weitere Formate der Bürgerbeteiligung sollen den Planungsprozess in den kommenden Jahren intensiv begleiten. Nicht zuletzt aufgrund der Pandemie sollen dabei Online- und Offline-Formate der Beteiligung kombiniert werden.
Bereits jetzt steht fest, in einem Teil des Matthäikirchhof soll das „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ entstehen.
Hintergrund
Leipzig will den Matthäikirchhof in den kommenden Jahren neu gestalten, städtebaulich aufwerten und als Teil des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ zu einem vitalen Ort gelebter Demokratie entwickeln. Um hierfür frühzeitig auch die Ideen der Leipzigerinnen und Leipziger einzubeziehen, startet am Montag, 19. April, die öffentliche Bürgerbeteiligung.
Im Podium diskutieren Oberbürgermeister Burkhard Jung, Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke sowie Baubürgermeister Thomas Dienberg. In der Debatte wollen sie das Spannungsfeld zwischen der geschichtlichen und künftigen Entwicklung des Areals ausloten, außerdem mögliche Nutzungen sowie den Umgang mit Bestandsgebäuden erörtern.
Wo Geschichte Zukunft werden kann – Eine Ausstellung
Eine Ausstellung an der Fassade der ehemaligen Volkspolizei informiert zudem ab sofort entlang der Großen Fleischergasse über die städtebauliche Entwicklung des Matthäikirchhofs, seine geschichtliche Komplexität bis zur Gegenwart und gibt einen Ausblick auf das begonnene Projektvorhaben zur Umgestaltung des Areals.