Leipzig: Übergriff auf Mitarbeiterin 

OB Jung: "Die Grenze ist überschritten"

Aus Protest gegen aktuelle Bauprojekte brennt es in Leipzig seit Wochen immer wieder auf Baustellen – jetzt gab es erstmals einen Übergriff auf einen Menschen: Am Sonntag, 03.11.19wurde die Mitarbeiterin einer Immobilienfirma in ihrer Wohnung angriffen, zwei Vermummte standen spätabends vor ihrer Haustür. Auf einem Onlineportal bekennen sich Linksextremisten zu dem Übergriff: Es ging um das neue, sogenannte Südcarreé in Connewitz, das – so wörtlich – als Angriff auf den linken Stadtteil und seine Bewohner zu werten sei.

OBJung: Der Rechtsstaat muss sich auch gegen linke Gewalt durchsetzen

Zu dem Überfall erklärt Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Die Grenze ist überschritten: die militante linke Szene schreckt auch vor Überfällen auf wehrlose Frauen nicht mehr zurück. Die von der linksextremen Szene verbreitete Mär, man sei nur gegen Sachen und staatliche Institutionen gewalttätig, nicht aber gegen Personen, ist entlarvt als das, was es immer war: eine Lüge. Erst brennen Barrikaden und Mülltonnen, dann werden Wehrlose angegriffen – der Weg zum politischen Mord ist nicht mehr weit, wenn der Rechtsstaat nicht mit allen Mitteln und aller Konsequenz eingreift. Wir müssen aufpassen, dass wir in der aktuellen Debatte um den rechten Terror den Linksextremismus und seine Menschenverachtung, die dem der Rechten nicht nachsteht, nicht aus dem Blick verlieren.“

Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum des Landeskriminalamtes Sachsen hat Ermittlungen wegen des Tatvorwurfs der gefährlichen Körperverletzung aufgenommen.Die Ermittlungsbehörden sind bei der Aufklärung dieser Straftat auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Es werden insbesondere Zeugen gesucht, die sich im Tatzeitraum im Tatortbereich aufgehalten und relevante Feststellungen gemacht haben. Auch sonstige Beobachtungen sowie Feststellungen im Internet, die zur beschriebenen Tat und den hieran beteiligten Tätern Aufschluss geben können, sind von Bedeutung.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Sachverhalt geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 466 66 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.


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