Leipzig war am Sonntag, 10. September, im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Häuschen. Denn viele Menschen wollten die Sprengung eines riesigen Schornsteins mit eigenen Augen sehen.
Um 10.11 Uhr war es dann soweit, genau wie geplant fiel der 170 Meter hohe Schornstein des früheren Heizwerkes «Max Reimann» in sich zusammen. Noch Minuten später war an der Einsturzstelle eine dichte Rauchwolke zu sehen.
Ulrike Matthes, Sprengmeisterin der Thüringer Sprenggesellschaft, hatte eine sogenannte Faltsprengung durchgeführt und etwa 100 Kilogramm Sprengstoff detonieren lassen. Im Radius von 200 Metern war eine Evakuierung vorgenommen worden. Aufgrund der Staubentwicklung wurde Anwohnern empfohlen, auch über den Sperrkreis hinaus Fenster zu schließen und Technik wie Solarmodule oder Luftansauganlagen abzudecken.
Nach der Sprengung soll das Abbruchmaterial nun getrennt und abtransportiert werden. Nach Angaben der Leipziger Stadtwerke erstrecken sich die Arbeiten über einen Zeitraum von bis zu fünf Monaten. Der Schornstein war ein Überbleibsel der Braunkohle-Ära in Leipzig. Bis 1996 wurden die Rauchgase des Heizwerkes «Max Reimann» darüber in die Luft abgeführt.