Die Stadt Leipzig testet bis zum Winter ein Verleihsystem für Lastenfahrräder. Das Modellprojekt sei auf fünf Monate angelegt, sagte der Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes, Michael Jana. 30 Lastenräder - davon ein Drittel mit E-Akku und zwei Drittel muskelbetrieben - werden an elf Stationen in der Stadt verteilt. Wer etwas Sperriges ohne Auto transportieren möchte, kann die Räder über eine App ausleihen.
«Wir sehen, dass Lastenräder in Leipzig bereits weit etabliert sind. Über das Mietsystem versprechen wir uns jetzt einen Zugang für noch mehr Menschen», sagte Jana. In den Gründerzeitvierteln der Stadt sei der Besitz eines eigenen Lastenrades häufig schwierig - in vielen Häusern gebe es gar keine Möglichkeiten, ein solches Rad abzustellen. Daher könne ein Mietsystem sinnvoll sein.
Das Projekt wird von der «Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen» (TINK) betreut und vom Bund gefördert. Die Initiative berät Städte, die ein Interesse an einem Lastenrad-Verleih haben. Zuvor war TINK auch schon in Singen und Dortmund im Einsatz. Dort waren die Erfahrungen nach Angaben der Stadt positiv. In Dortmund hätten sich mehr als 1300 Nutzerinnen registriert und rund 2500 Kilometer mit den Lastenrädern zurückgelegt.
In Leipzig wird das Modellprojekt wissenschaftlich begleitet. Ziel sei herauszufinden, ob ein Verleihsystem in der Stadt langfristig sinnvoll nutzbar wäre, sagte Amtsleiter Jana.
Die Lastenräder können für 4 Euro pro Stunde (muskelbetrieben) oder 4,60 Euro pro Stunde (mit E-Akku) genutzt werden. Der Tagespreis beträgt 18 Euro. Die Ausleihe läuft über die Nextbike-App.