Leichter Geburtenrückgang in Deutschland

In den ersten neun Monaten dieses Jahres sind in Deutschland 580.342 Kinder zur Welt gekommen. EinProzent bzw.6.155 Babys weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. In Sachsen-Anhalt kamen in diesem Jahr bis Ende September 12.035 Kinder zur Welt - 544 weniger, als im Vorjahreszeitraum.

Rückläufige Entwicklung

2016 war ein Boom-Jahr - im Vergleich zu 2015 war die Geburtenrate hier stark gestiegen. Seitdem ging sie aberwieder zurück. So wurden im vergangenen Jahr 14.051 Kinder weniger geboren als 2016, was einem Rückgang von zweiProzent entspricht. Die Statistiker machen dafür vor allem zwei Gründe aus:

• Es gibt weniger Frauen im Alter zwischen 15 und 49
• Die Frauen bekommen nicht mehr so viele Kinder. Statistisch sankt dieGeburtenrate innerhalb der letten drei Jahre um drei Prozent von 1,59 auf 1,54 Kinder je Frau.

Alter und Herkunft der Mütter

Eine deutliche Entwicklung gibt es hingegen beim durchschnittlichen Alter der werdenden Mütter. Dieses stieg in Deutschland laut Statistik zwischen 2016 und 2019 um ein halbes Jahr auf 31,5 Jahre. Frauen bekommen immer späterKinder. Das liegt zum einen daran, dass späte Geburten immer mehr akzeptiert werden. Zum anderen rückt die Karriere immer mehr in den Vordergrund, bevorder Kinderwunsch angegangen wird.

Mütter mit deutscher Staatsangehörigkeit sind hierzulande bei den Geburten im Schnitt 31,9 Jahre alt, ausländische Mütter 30,2 Jahre. Im Vergleich der zehn häufigsten Staatsangehörigkeiten in Deutschland haben Bulgarinnen mit durchschnittlich 27,6 Jahren besonders früh und Russinnen mit 32,6 Jahren besonders spät ein Kind zur Welt gebracht.

Sorgt Corona für Baby-Boom?

Kann sein - oder auch nicht. Entweder, die Menschen verschieben ihre Nachwuchspläne, weil sie gesundheitliche Sorgen und ökonomische Existenzängste haben. Oder: Gerade wegen der schwierigen Zeiten gewinntFamilie an Bedeutung und man will gerade deshalb auch Kinder haben. Welche Entwicklung es nimmt, wird man im Frühjahr sehen, wenn die nächsten Zahlen vorgestellt werden.Mit einem Baby-Boom ist abereher in Entwicklungsländern zu rechnen, wo der Zugang zu Verhütungsmitteln eingeschränkt ist.