Lehrerverband klagt: Salami-Lockdown an Schulen

Schulen sollen auf Biegen und Brechen offen bleiben

Dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, gehen die Corona-Maßnahmen in den Schulen nicht weit genug. Der «Passauer Neuen Presse» sagte er heute: «In fast allen Bundesländern wurden die Hygienestufenpläne, die in den Corona-Hotspots wieder auf halbierte Klassen setzten, außer Kraft gesetzt. Schulen sollen auf Biegen und Brechen offen bleiben.»

Er hoffe, dass generelle Schulschließungen vermeidbar seien, sagte Meidinger. «Dazu müssen aber bei exponentiell wachsenden Infektionszahlen die präventiven Vorsichtsmaßnahmen an Schulen hochgefahren werden», fordert er. Dazu zähle neben der Maskenpflicht auch die vorübergehende Wiedereinführung der Abstandsregel, was halbierte Klassen und Wechselbetrieb bedeuten würde.

300.000 Schüler schon in Quarantäne

Die «Bild»-Zeitungberichtet heute unter Berufung auf den Deutschen Lehrerverband, dass sich derzeit mehr als300.000Schülerin Quarantäne befänden. Die Zahl der Lehrer in Quarantäne gebe der Verband derzeit mit bis zu 30.000 an. Die Folge seien immer mehr Schulschließungen, sagte Meidinger der «Bild». «Wir erleben an den Schulen jetzt einen Salami-Lockdown.» Die Politik habe sich zurückgezogen, jetzt entschieden die Gesundheitsämter.

Heinz-Peter Meidinger
Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes.
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