Lehrerdemo in Magdeburg

Protest gegen Zusatzstunden

2.500 Lehrer demonstrierten in Magdeburg

Proteste gegen die Zusatzstunde in Sachsen-Anhalt

Um der mangelnden Unterrichtsversorgung entgegenzuwirken, müssen Lehrerinnen und Lehrer hier im Land eine Stunde pro Woche mehr unterrichten - das finden aber nicht alle gut.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat für heute Nachmittag zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz in Halle aufgerufen.

Bereits gestern gab es Proteste auf dem Domplatz in Magdeburg.

Mehrere Hundert hatten sich dort versammelt.

Warum sie gegen die Zusatzstunde ist, erklärte uns eine Lehrerin vor Ort: "Weil wir schon überlastet sind, weil auf die 25 Stunden oder 26 Stunden eben ganz viel andere Arbeit obendrauf kommt, für die wir keine Anrechnungsstunden bekommen. Alles, was wir extra machen, an Extraengagement versickert halt im Stundenplan und wird einfach obendrauf gepackt."

Ein zweiter Lehrer sagte uns: "Eine Unterrichtsstunde mehr bedeutet unter Umständen eine Klasse mehr. Das heißt also wesentlich mehr Leistungskontrollen zu korrigieren, mehr Klassenarbeiten zu korrigieren, mehr Elternarbeit unter Umständen, das summiert sich dann halt auch."

Laut Landesbildungsministerin Feußner erreichen Sachsen-Anhalts Lehrkräfte mit der wöchentlichen Unterrichtsverpflichtung nun bundesweiten Durchschnitt.

Für die zusätzliche Stunde in der Woche wird ein Arbeitszeitkonto eingerichtet - die Stunden werden dann entweder vergütet oder angerechnet.

Für heute Nachmittag plant die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft auch in Halle eine Kundgebung. Sie habe auf dem Bildungsgipfel im Januar Lösungsvorschläge gemacht, um den Lehrermangel in den Griff zu bekommen. Die hätten die Verantwortlichen aber ignoriert, heißt es in einer Pressemitteilung.

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