Nichts geht mehr am Montag, 12. Januar, im Leipziger Westen: Acht Aufzüge und Versammlungen legen das Leben rund ums Waldstraßenviertel lahm.
Gegen halb 7 will hier die sogenannte Legida aufmarschieren, Proteste dagegen starten schon 16 Uhr. Ab dem frühen Nachmittag gibt’s deshalb weiträumige Absperrungen, auch Busse und Bahnen fahren nicht. Für Kids der anliegenden Lessingschule könnte der Heimweg schwierig werden; die Trainings am Sportforum sind gleich ganz abgesagt worden.
Vor dem Hintergrund der Terrorattacken in Paris hat die Stadt Leipzig eine Auflage erlassen, wonach beim ersten Aufmarsch der islamfeindlichen Bewegung Legida am Montag keine Mohammed-Karikaturen gezeigt werden dürfen. Die Entscheidung sei durch das Versammlungsgesetz gedeckt, sagte ein Sprecher der Stadt.
«Nach Paris muss man davon ausgehen, dass die Mohammed-Karikaturen eine Provokation sind.» Mit der Auflage solle dafür gesorgt werden, dass die Demonstration friedlich verlaufe. Für die Einhaltung der Auflage müsse der Veranstalter sorgen. FDP-Stadtrat René Hobusch kritisierte das Verbot als Zensur und unzulässige Einschränkung der freien Meinungsäußerung.