Karl Lauterbach

Lauterbach plant Änderungen bei Preisregeln für Kindermedikamente

Die Regierung will Knappheiten stärker bekämpfen

Bundesgesundheitsminister KarlLauterbach(SPD) plant als Reaktion auf Lieferengpässe bei Medikamenten deutliche Änderungen bei den Preisregeln für Kinderarzneimittel. Damit solle kurzfristig gegengesteuert werden, um einen sehr viel größeren Markt als heute zu erschließen, hieß es aus Ministeriumskreisen am Montagabend. So solle für bestimmte Präparate künftig das bis zu 1,5-Fache des «Festbetrags» von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden - also des maximalen Betrags, den sie für ein Arzneimittel bezahlen.

Die «Süddeutsche Zeitung» (Dienstag) berichtete unter Berufung auf ein Eckpunktepapier des Ministeriums, eine solche bessere Vergütung solle nicht nur kurzfristig gelten, sondern Kindermedikamente auch dauerhaft wirtschaftlich attraktiver machen. Das solle dafür sorgen, dass keine Engpässe entstehen. Für bestimmte Krebsmedikamente und Antibiotika für Erwachsene seien ähnliche Maßnahmen geplant.

Derzeit sorgen neben Corona auch die Grippe sowie bei Kindern RS-Viren in ganz Deutschland für viele Erkrankungen. Ärztevertreter befürchten eine Verschärfung der Engpässe in der Kindermedizin über Weihnachten und Silvester. «Im Moment beobachten wir, dass Infektionen mit dem RS-Virus zurückgehen, dafür kommen jetzt immer mehr Kinder mit Grippe und anderen Atemwegserkrankungen», sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). «Durch die Personallage an den Feiertagen wird die Lage in Kliniken und Praxen gleichzeitig noch einmal angespannter sein als jetzt.»

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