Mehrere Verbände aus dem ländlichen Raum wollen am Dienstag, 8. Januar 2019, ab 10.00 Uhr gegen die Umsetzung des europäischen Artenschutzprojekts Natura 2000 in Sachsen-Anhalt demonstrieren.
Der federführende Bauernverband erwartet vor der Staatskanzlei in Magdeburg eine dreistellige Teilnehmerzahl. Landwirte, Waldbesitzer und Wirtschaftsvertreter fürchten durch die zu Jahresbeginn in Kraft getretene Verordnung Einschränkungen bei der Nutzung der Flächen. Bei der Kundgebung soll ein Landwirt sprechen, der sich dem Bauernverband zufolge durch das Regelwerk in seiner Existenz bedroht sieht.
Nach der Sitzung des Kabinetts will Agrarministerin Claudia Dalbert (Grüne) zum Thema Natura 2000 erneut Stellung beziehen. Sie hatte bereits auf Ausgleichszahlungen für Betroffene verwiesen.
Das Regelwerk war nach langen Diskussionen und kurz vor Ablauf der von der EU gesetzten Frist am 20. Dezember auf den Weg gebracht worden. Mit Natura 2000 soll ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten in Europa entstehen. In Sachsen-Anhalt geht es um rund elf Prozent der Landesfläche.
Das Projekt sieht ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten vor. Seit 1. Januar setzt Sachsen-Anhalt die Verordnung um. Landwirte und Waldbesitzer befürchten dadurch Nachteile, weil sie die Schutzgebiete nicht mehr uneingeschränkt nutzen dürfen. Bspw. ist es ihnen verboten, ihre Felder zu düngen. Außerdem ist es nicht erlaubt, Vogelschutzgebiete, etwa an der Elbe, zu betreten.