Landtagswahl Thüringen

Landtagswahl in Thüringen

Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow hat die Landtagswahl inThüringengewonnen. Sie kam nach dem vorläufigen Ergebnis auf 31,0 Prozent, wie der Landeswahlleiter am frühen Montagmorgen mitteilte. Die Linke wurde damit erstmals stärkste Partei in einem Bundesland. Ihre bisherige Regierung mit der SPD und den Grünen verlor jedoch ihre Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde die AfD, die ihr Ergebnis auf 23,4 Prozent mehr als verdoppelte.

Die CDU, die bis 2014 inThüringendie Ministerpräsidenten gestellt hat, kam mit 21,8 Prozent auf den dritten Platz. Die SPD erreichte 8,2 Prozent. Grüne und FDP schafften mit 5,2 beziehungsweise 5,0 Prozent nach einer mehrstündigen Zitterpartie knapp den Einzug in den Landtag.

Die Wahlbeteiligung betrug 64,9 Prozent.

FDP mit 5 Stimmen über der Hürde

Mit 5,0005 Prozent übersprang die FDP die Fünf-Prozent-Hürde um 5 Stimmen, wie es von der Landeswahlleitung hieß.

Erst gegen 21.30 Uhr hatten die Auszählungsergebnisse eine 5 vor dem Komma, wie es die Hochrechnungen den Wahlabend über vorhergesagt hatten. Für wenige Minuten gegen 22.30 Uhr fiel aber das Ergebnis wieder unter die entscheidende Grenze. Am Ende zog die FDP mit 55 422 Stimmen nach fünf Jahren Abwesenheit wieder knapp in den Landtag ein.

Was bedeutet das für die Regierungsbildung?

Die kann dauern und darf es auch. Laut Verfassung gibt es in Thüringen keine Frist, in der eine neue Regierung stehen muss. Heißt, Ministerpräsident Bodo Ramelow und seine Minister können im Amt bleiben, bis es so weit ist. Als Minderheitsregierung. Denn eine Mehrheit hat rot-rot-grün nicht mehr.

Knapp reichen würde es, wenn sich die drei Parteien die FDP ins Boot holen. Komfortable Mehrheiten hätte die Linke mit der CDU oder mit der AfD.

Wahlergebnis 2014

Bei der Landtagswahl 2014 erhielt die CDU 33,5% der Stimmen, die Linke 28,2%, die SPD 12,4%, die AfD 10,6% und die Grünen 5,7%. Die Linke, SPD und Grüne lösten unter dem neuen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow die schwarz-rote Landesregierung ab. Erstmals stellte damit die Partei Die Linke einen Ministerpräsidenten.

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