Die Landesregierung Sachsen-Anhalts und die Stadt Halle wollen mit insgesamt neun Maßnahmen das Problem der Jugendkriminalität in Halle effektiver bekämpfen. Die Gewalt der Jugendlichen habe mittlerweile zu einer Beeinträchtigung der öffentlichen Sicherheit geführt, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung vom Montag. Zu den Maßnahmen gehörten unter anderem eine erhöhte Polizeipräsenz und eine Anlaufstelle für die Opfer von Jugendgewalt, sagte Bürgermeister Egbert Geier (SPD) bei einem extra anberaumten Gipfeltreffen.
Einige Intensivtäter seien bereits verurteilt worden, betonte Steffen Eckold, Staatssekretär am Justizministerium. Gegen zwölf von ihnen seien bereits Urteile gesprochen worden. Einer der Täter erhielt laut Eckold eine Jugendfreiheitsstrafe von fünf Jahren - ohne Bewährung. Die neuen Maßnahmen würden nun so schnell wie möglich umgesetzt. «Wir setzen das Konzept ab morgen um», sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU).
In Halle wurden in diesem Jahr bis einschließlich August nach Angaben des Innenministeriums insgesamt 518 Fälle von Kinder- und Jugendgewaltkriminalität registriert. Allein 305 dieser Straftaten waren vorsätzliche einfache Körperverletzungsdelikte. Darüber hinaus wurden 148 gefährliche und schwere Körperverletzungen sowie 57 Raubdelikte erfasst. Am Montag berieten die Stadt und mehrere Landesministerien über mögliche Maßnahmen. Im Land ist die Zahl der registrierten Gewaltdelikte in diesem Bereich insgesamt gestiegen.