Mit zwei wunderbaren Toren von Domi Kumbela setzt Eintracht Braunschweig die Siegesserie beim FC Erzgebirge Aue fort und bleibt an der Tabellenspitze der 2.Liga. Über 90 Minuten bot Aufsteiger Aue den Löwen die Stirn, gab nie auf, aber Braunschweig spielte clever und nutzte die Chancen effektiv. "Ich habe von der Mannschaft gegen diese hochmotivierte und spielstarke Mannschaft Charakter eingefordert und das haben wir gut gemacht", resümierte Eintracht Trainer Torsten Lieberknecht.
Aue begann offensiv, lief sich aber an der gut gestaffelten Abwehr fest. Ein Hauch von Gefahr gab es nur durch Fernschüsse, besonders nach Freistößen. Bei der Riesenklebe von Rizzuto mußte Jasmin Fejzic schon mal Nachfassen. Dome Kumbela nutzte dann einen zu kurz geratenen Rück-Kopfball und spitzelte das Leder in der 10. Minute am herauslaufenden Aue-Keeper Männel vorbei ins lange Eck zur frühen Führung. “Ich hatte darauf spekuliert und den richtigen Riecher gehabt”, kommentierte der Torjäger nach dem Spiel.
Aue war nicht lange geschockt, rannte wütend dem Rückstand hinterher. Eintracht zog sich zurück, störte aber schon an der Mittellinie die Offensivbemühungen der Gastgeber. Immer wieder vor allem durch Kumbela und Hernandez, der zum ersten Mal in der Startelf stand, weil Khelfi nach dem Länderspiel mit der Schweiz geschont worden war. Und Kumbela? Der lief, lief und lief – und lauerte. Der FC Erzgebirge versuchte es mit Schüßen aus jeder halbwegs brauchbaren Distanz – in der 29. Minute prüfte Kvesic den Eintracht Keeper mit einem Flatterball – Fejzic wehrte ab – vor den herangelaufenem Köppke, aber der setzte „das flatternde Ding“ drüber.
Trotz der optischen Überlegenheit der Gastgeber hätte Eintracht kurz vor der Pause die Führung ausbauen können: Biadas Kopfball aus lange obere Eck drehte sich noch leicht raus, Riedel konnte vor der Linie klären.
Nach dem Wechsel stürmte Aue verzweifelt weiter. Torsten Lieberknecht hatte es kommen sehen und reagiert – für die zweite Spitze Biada sollte Mirko Boland das Mittelfeld stärken und Angriffsversuche im Keim ersticken – gleichzeitig das Spiel mit Pässen in der Tiefe auseinanderreißen. Die erste Chance gehörte den Gastgebern – wieder durch einen Freistoß von Kvesic – wieder ging der 30-Meter Schuss knapp über das Tor. Aues Trainer Dotchev lies Angriffsfussball spielen, stärkte seine Offensivreihen – ohne Erfolg. Die Löwen-Abwehr lies wenig aus dem Spiel zu, den Angriffsbemühungen fehlte die Präzision. Und immer wieder startete Kumbela. In der 83. Minute hätte der Goalgetter den Deckel draufmachen können. Der eingewechselte Nyman hatte sich bis in den Strafraum durchgesetzt, bediente den Kongolesen mustergültig – der umspielte Keeper Männel und schoß aufs Tor – aber Riedel konnten den Schuss noch auf der Linie abwehren. Kurz darauf versuchte es Nymann selbst, scheiterte aber an der Reaktion von Martin Männel. (84.). Lieberknecht hatte die Eintracht Abwehr durch Baffo gestärkt, der für Hernandez ins Spiel kam. Kurz vor Schluss servierte Jasmin Fejzic einen weiten Abstoß in die gegnerische Hälfte auf Kumbela. Der lies Breitkreuz alt aussehen und setzte einen perfekten Heber über Männel an den Innenpfosten – der Ball war im Tor! Was für ein Ding! „Ich hatte gesehen, dass Männel etwas weit vorm Tor stand – dass der Ball dann so genau reinging war auch etwas Glück“, kommentierte Kumbela.
„Ich hatte von meiner Mannschaft Charakter gegen diese starke Mannschaft gefordert und das haben wir gut gemacht“, resümierte Torsten Lieberknecht. Aues Trainer Pavel Dotchev gratulierte artig „Das ist eine tolle Mannschaft mit einem guten Trainer – auch wenn es Torsten nicht hören will – die Eintracht steigt auf – für mich ist das Team so stark wie Freiburg im letzten Jahr!“