Mit einem Protestplakat und lauten Rufen hat ist die Journalistin Marina Ovsyannikova bei ihrem Arbeitgeber im russischen Staatsfernsehen für eine Unterbrechung der abendlichen Hauptnachrichtensendung gesorgt. Während der Live-Übertragung der Sendung "Wremja" am Montag um 21.00 Uhr Moskauer Zeit (19.00 Uhr MEZ) sprang sie plötzlich hinter der Nachrichtensprecherin ins Bild und hielt ein Schild mit der Aufschrift "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen!" hoch. Dazu rief sie mehrmals laut: "Nein zum Krieg, Nein zum Krieg, Nein zum Krieg!" Der Sender brach die Übertragung ab und es wurden Bilder aus einem Krankenhaus gezeigt.
Später tauchte ein Video von Marina auf, in der sie ihre Aktion vorab erklärte. Ihre Mutter ist Russin, ihr Vater Ukrainer - sie lieben sich und waren nie Feinde und so sollte es auch zwischen Russland und der Ukraine sein.
Die Videoausschnitte verbreiteten sich umgehend in sozialen Netzwerken. Vor allem russische Oppositionelle lobten die Frau für ihren Mut. «Was Mut wirklich bedeutet», schrieb der PianistIgorLevitbeiTwitter. In Russland ist es Medien verboten, den russischen Einmarsch in die Ukraine als «Krieg» oder «Invasion» zu benennen. Stattdessen ist offiziell von einer «militärischen Spezialoperation» die Rede.