Der taiwanische ChipherstellerTSMCwill ein Halbleiterwerk in Dresden errichten. Das kündigte der Konzern nach einer Vorstandssitzung am Dienstag an.
TSMCerwartet demnach, dass diegesamte Investitionssumme zehnMilliarden Euro übersteigen wird. Die Hälfte der Investitionskosten wird von den Steuerzahlern in Deutschland aufgebracht, denn der Deal umfasst wie international üblich ein staatliches Subventionspaket.
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze sieht in der Ansiedlung von TSMC in Dresden keine Konkurrenz für Intel in Magdeburg, sondern eine Chance für die ganze Region.
Mit mehreren Unternehmen derselben Branche lassen sich womöglich leichter Fachkräfte in die Region locken, erklärte Schulze.
Das Werk soll gemeinsam mit den Konzernen Bosch, Infineon und NXP gebaut werden, die jeweils zehn Prozent an dem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen «European Semiconductor Manufacturing Company» (ESMC) halten sollen.TSMCkommt auf 70 Prozent.
Der Mitteilung zufolge sollen etwa 2.000 Jobs geschaffen werden. Der Spatenstich soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen. Der Produktionsstart wird für 2027 angestrebt.Ziel sei es, eine moderne Fabrik zur Halbleiterfertigung aufzubauen, um den künftigen Kapazitätsbedarf der Autobranche und anderer Industriebereiche decken zu können, erklärte der deutsche Elektronikriese Bosch.
Erst im Mai hatte der deutsche Konzern Infineon mit dem Bau einer fünf Milliarden Euro teuren Chipfabrik in Dresden begonnen. Auch Bosch und das US-Unternehmen Globalfoundries unterhalten große Werke in Dresden.TSMCist der größte Chipauftragsfertiger der Welt.
Der Bund will den Fabrikbau vonTSMCnach dpa-Informationen mit fünf Milliarden Euro unterstützen, worüber auch das «Handelsblatt» berichtet hatte. Die endgültige Entscheidung über die Förderung muss die EU-Kommission treffen.
Großprojekt von Intel in Magdeburg
Die Bundesregierung bemüht sich mit hohen Fördersummen darum, Unternehmen für Investitionen in Deutschland zu gewinnen. So soll Intel in Magdeburg bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von 30 Milliarden Euro für einen neuen Standort fast 10 Milliarden vom Staat erhalten. Angepeilt sind hier im ersten Schritt 3.000 Jobs, Produktionsstart soll ebenfalls 2027 sein.