Um den Schutz kritischer Infrastrukturen geht es am Dienstag, 2. November und Mittwoch, 3. November bei der Konferenz „protekt“ in Leipzig. Experten tauschen sich aus, wie sicher etwa Kraftwerke und Bahntrassen vor möglichen Unwetterkatastrophen oder Cyberangriffen sind.
radio SAW hat sich im Vorfeld bei den Städten Halle, Magdeburg, Dessau, Braunschweig und Leipzig erkundigt, ob und wie die Kommunen sich mit Notfallplänen auf größere Blackouts vorbereiten, wenn plötzlich der Strom ausfällt oder das Gas zum Heizen alle ist.
Obwohl es derzeit keine Anzeichen für einen Engpass gibt, bereitet sich etwaMagdeburg auf mögliche Szenarien vor. Im Ernstfall würden die Feuerwehren bestimmte Objekteüber Notstromaggregate versorgen.Auf magdeburg.de hat Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt zudem Vorsorge- und Handlungstipps bei einem eventuell größeren Ausfall aufgelistet.
„Die Gasversorgung in Deutschland ist momentan stabil“ heißt es von der Bundesnetzagentur. Darauf bezieht sich auch die StadtHalle. Sie plant im Ernstfall etwa Wärmeinseln zu schaffen. Das heißt betroffene Bewohner würden etwa in Turnhallen oder Schulen unterkommen und dort versorgt.
Einem Sprecher der Stadtwerke Leipzig zufolge ist ein Blackout äußert unwahrscheinlich. Sollte es doch einengeben, seien die LeipzigerKraftwerke schwarzstartfähig. Heißt, sie fahrenohne Energie von außen, schnell wieder hoch. Engpässe drohen eher, wenn zu viele Haushalte gleichzeitig ihre Wohnungen mit elektrischen Heizungen oder Ölradiatoren aufwärmen.
In Braunschweig wollenFeuerwehren im Ernstfall mit sogenannten„Bevölkerungsschutz-Leuchttürmen“ helfen. Das sind etwa Rettungswachen, wo dannNotrufe via Satellitentelefone abgesetzt werden können.
Der niedersächsische Verfassungsschutz warnt jedoch auch in der ganzen Situation vor Falsch-Informationen im Internet bzgl. eines baldigen totalen Blackouts. Damit schüren Rechtsextreme und Querdenker Ängste, so Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut.
Dessau-Roßlau setzt in puncto Blackout-Szenario auf die Eigenverantwortung der Bürger. Zur Vorbereitung empfiehlt die Stadt daher jedem, sich beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zu informieren. Für Notfälle stehenNotstromaggregate in einem sehr begrenzten Umfang zur Verfügung. Sie werden im Ernstfall nur zur Absicherung besonderer Schwerpunkte eingesetzt.
Insgesamt schätzen aber auch hier die Verantwortlichen die Wahrscheinlichkeit eines flächendeckenden Blackouts als sehr gering ein. Dennoch stimme sich die Verwaltung mit den Stadtwerne ab um bestehendeEinsatzdokumente zu überarbeiten.