Am Sonntag, 25. Mai 2014, wurde in Deutschland groß gewählt. 64,4 Millionen Menschen waren aufgerufen ein neues Europaparlament zu wählen. Zudem gab es im SAW-Land in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen Kommunalwahlen.
Allein in Sachsen-Anhalt gab es rund 1000 Abstimmungen im Zuge der Kommunalwahl. Gewählt wurden landesweit die elf Kreistage und die Stadträte der kreisfreien Städte Magdeburg, Dessau-Roßlau und Halle. Zudem wurden innerhalb der Kreise unter anderem Gemeinderäte und Ortschaftsräte für die kommenden fünf Jahre neu bestimmt. In den knapp 2.600 Wahllokalen in Sachsen-Anhalt waren rund 20.000 Wahlhelfer im Einsatz.
Bei den Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt hat die CDU mit knapp 34 Prozent klar gewonnen. Zweitstärkste Kraft im Land ist die Linkspartei mit 21,5 Prozent, die SPD fällt auf 18 Prozent und ist damit nur noch die Nummer 3 im Land. Die AfD kam auf 2,3 Prozent der Stimmen bei der Kommunalwahl in Sachsen-Anhalt, viel weniger als auf Bundesebene.
Bei der Stadtratswahl in Magdeburg gab es ein Kopf-an-Kopf Rennen, die SPD hat mit 25,4% knapp vor der CDU und der Linkspartei gewonnen. In Halle lagen CDU und Linke gleichauf, beide Parteien bilden künftig mit jeweils 14 Räten die größten Fraktionen. In Halle könnte es im Stadtrat auch amüsanter werden, denn die Satire-Partei mit dem Namen „Die Partei“ ist mit einem Abgeordneten ins Stadtparlament eingezogen. Im Stadtrat von Dessau-Roßlau ist auch weiterhin die CDU mit 28 Prozent die stärkste Fraktion. Die AfD ist in Dessau-Roßlau künftig mit drei Politikern dabei. In Calbe wird Sven Hause neuer Bürgermeister, er holte sich mit 56% die nötige Mehrheit. Ein Blick nach Leipzig: dort haben CDU und Linke die Stadtratswahl gewonnen.
In vielen Landkreisen stehen aber keine eindeutigen Sieger fest. Im Jerichower Land, Burgenlandkreis, Kreis Wittenberg, Salzlandkreis und im Saalekreis stehen Stichwahlen an. Ebenso in Dessau-Roßlau, der drittgrößten Stadt des Landes. Hier hat überraschend der Liberale Peter Kuras mehr als 42% der Stimmen gewonnen. Amtsinhaber Klemens Koschig wurde von den Wählern abgestraft, er erhielt nur 22,6% der Stimmen. In Sachsen-Anhalt lag die Wahlbeteiligung bei 43 Prozent, über 5 Prozent mehr als bei der vergangenen Europawahl.
Spannend bleibt es auch in Braunschweig, Göttingen und Lüneburg, hier müssen die Bürger am 15.6. ebenfalls noch einmal abstimmen. Und noch eine schöne Geschichte aus Thüringen: Bei der Kommunalwahlen wurden in einigen kleinen Gemeinden gleich leere Stimmzettel ausgegeben, weil sich vorab keine Kandidaten gemeldet hatten. Das Wahlrecht lässt das zu. Die Bürger konnten dann eigene Vorschläge machen und Kandidaten aufschreiben. Vor fünf Jahren hatte das in Thüringen auch schon gut funktioniert, am Ende war kein Gemeinderat unbesetzt geblieben.
Europa hat gewählt. In 28 Ländern ist die konservative Europäische Volkspartei (EVP) mit Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker als stärkste Kraft hervorgegangen. Allerdings schrumpfte ihr Vorsprung auf die europäischen Sozialdemokraten. Nach der jahrelangen Eurokrise legten zugleich rechtsorientierte und populistische Parteien stark zu. Die SPD mit Junckers Rivalen Martin Schulz als europäischem Spitzenkandidaten legte kräftig zu.
In Deutschland hat die Union trotz Verlusten die Europawahl gewonnen. Im neuen EU-Parlament sind wohl auch sechs so genannte Splitterparteien aus Deutschland vertreten - darunter auch die rechtsextreme NPD. Nach den Berechnungen kommen demnach die Freien Wähler auf 1,5 Prozent und die Piratenpartei auf 1,4 Prozent der Stimmen. Die Tierschutzpartei erreicht 1,2 Prozent, die NPD 1,0. Bei dieser Europawahl gibts es keine Prozenthürde, also sind diese Parteien wohl mit drin im EU-Parlament. In Deutschland waren 64,4 Millionen Menschen bei der Europawahl wahlberechtigt. Darunter 61,4 Millionen Deutsche und rund 2,9 Millionen weitere in Deutschland lebende Bürger aus EU-Staaten.s
Hochrechnung vom 26.05.2014 01.29 Uhr | Sachsen-Anhalts Ergebnisse der Europawahl 2014 | Ergebnisse der Europawahl 2014