In den Großstädten Sachsen-Anhalts ist die die neue Option auf das dritte Geschlecht divers im Geburtenregister bisher nicht genutzt worden. Nach Angaben der Stadtverwaltungen gab es bislang weder in Magdeburg noch in Halle entsprechende Eintragungen.
Den Angaben zufolge hat es lediglich vereinzelte Änderungen der Geburtseinträge von männlich zu weiblich und umgekehrt gegeben. In Magdeburg wurde die Geschlechtsangabe in zwei, in Halle in drei Fällen geändert.
Ähnlich ist die Situation in kleineren Städten im Land: In Dessau-Roßlau und Wernigerode etwa ist derzeit je ein Antrag auf Änderung der Geschlechtsangabe von männlich zu weiblich oder umgekehrt in Bearbeitung. Die Stadt Wittenberg vermeldete keine Einträge. Das Geschlecht divers wurde in keiner der Städte eingetragen.
Der Bundestag hatte die Einführung des dritten Geschlechts Mitte Dezember beschlossen. Damit setzte das Parlament eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts um. Die bisherige Pflicht, einen Menschen dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuzuordnen, wurde darin als Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht und das Diskriminierungsverbot gewertet.
Seit Januar ist die Option divers für intersexuelle Menschen als Alternative zu den Geschlechtern männlich und weiblich im Geburtenregister möglich.