Eichenprozessionsspinner

Kampf gegen Eichenprozessionsspinner

Geld für klamme Kommunen im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner. Die sachsen-anhaltische Landesregierung hat Sofortmaßnahmen beschlossen. Bei einer außergewöhnlichen Belastung könnten betroffene Gemeinden Geld aus dem Ausgleichsstock des Landes beantragen, sagte Regierungssprecher Matthias Schuppe. Es gehe um den Gesundheitsschutz der Bevölkerung. «Deshalb muss sofort gehandelt werden.»

Schuppe kündigte einen Handlungsplan der Regierung für das kommende Jahr an. Zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Landkreisen solle über die effektive und frühzeitige Bekämpfung des Schädlings beraten werden. Zudem sei geplant, im nächsten Haushalt mehr Geld für die Maßnahmen bereitzustellen.

Geld aus dem Ausgleichsstock gibt es nun, wenn betroffene Kommunen eine außergewöhnliche Belastung nachweisen können. Dazu müsse das Bekämpfen des Eichenprozessionsspinners dringend erforderlich sein, sagte Schuppe. Zu dieser Jahreszeit sei es praktisch nur noch möglich, die Nester des Schädlings direkt vom Baum zu entfernen. Für die Gemeinden ist das aber besonders aufwendig und teuer.

Der Seehausener Bürgermeister Rüdiger Kloth hatte sich vorige Woche selbst wegen "Körperverletzung im Amt" angezeigt, weil ein 8-jähriges Mädchen nach Kontakt mit der giftigen Raupe einen allergischen Schock hatte. Kloth forderte einen Runden Tisch auf Landesebene und ein wirksameres Mittel gegen den Eichenprozessionsspinner.

Kampf gegen die Raupen

Das Landwirtschaftsministerium erklärte dazu: Das Land sei nur für den Wald zuständig, auf allen anderen Flächen müssten die Besitzer selbst - sprich die Kommunen - tätig werden und das Ganze auch selbst bezahlen. Aus dem Gesundheitsministerium hieß es, man stehe den Kommunen beratend zur Seite.

In den vergangenen Wochen hatten unter anderem die Landkreise Altmark, Stendal und Wittenberg befallene Eichen mit einem Biozid besprüht. Zunächst waren einzelne freistehende Bäume dran. Später sollten auch ganze Waldstücke aus der Luft besprüht werden.

Gefahr für Menschen

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners fressen Bäume kahl und lösen bei anfälligen Menschen allergische Reaktionen aus. Die Raupe ist drei bis vier Zentimeter lang und an einem schwarz-braunen Streifen auf dem Rücken zu erkennen. Menschen sollten Kontakt mit den giftigen Haaren des Eichprozessionsspinners unbedingt vermeiden.

Eichenprozessionsspinner
Ein Nest mit Eichen-Prozessionsspinnern hängt an einem Baum.
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