Ja, sie hat nichts verlernt. Leise Töne, Sinnlichkeit, samtweicher-Gesang, kreischende Rockröhre, sexy Löwenmähne, Explosion am Mikrofon: Das alles ist Julia Neigel. Und sie ist da – und wie! Am Freitagabend erlebten hunderte Fans im ausverkauften halleschen Steintor Varieté das von radio SAW präsentierte und heiß erwartete Konzert der attraktiven Ausnahmesängerin.
Keine Frage, Julia Neigel, die sich vom Spitznamen „Jule“ losgesagt hat, wandert auf neuen Pfaden. Seit ihrem letzten Album „Neigelneu“ hat sie sich nicht nur neu erfunden, sondern erfindet sich weiter und weiter. Und das bewies die 48-Jährige auch auf der Bühne in Halle, auf der sie sich wie immer präsent und einmal mehr von außergewöhnlichen musikalischen Seiten zeigte.
Dabei war das Konzert ganz nebenbei ein willkommenes Intermezzo für die in Sibirien geborene und in Ludwigshafen aufgewachsene Rockröhre, die in diesem Jahr ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum feiert. Die vergangenen Monate hatten sich Julia und ihre Band ins Studio zurückgezogen, um fleißig an einem achten Album zu arbeiten. Lange müssen wir wohl nicht mehr warten. „Die Albumproduktion liegt nun in den letzten Zügen“, verrät Neigel auf ihrer Homepage.
Doch was wäre die Kür ohne Pflicht? Neigel wusste natürlich, wie sehr das Publikum nach ihren alten Songs fiebert. Kurzum nahm die „Pionierin“ der deutschen Rockmusik Kurs auf ihre alten, musikalischen Ankerplätze, um das Publikum so richtig auf Hochtouren zu bringen. Als sich dann der Abend so langsam zu Ende „neigelte“ – kam was kommen musste: Applaus, Applaus und Zugabe. Und die hieß dann endlich: "Schatten an der Wand".