Scharfe Vorwürfe und sanfte Worte: In seiner Zivilklage wirft Johnny Depp seiner Ex-Frau Amber Heard vor, in einem 2018 von der "Washington Post"veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies hätte seinem Ruf geschadet. Wegen Verleumdung verlangtDepprund 50 Millionen DollarSchadenersatz. Der bittere Rosenkrieg tobt schon seit Jahren. 2016 hatte Heard nach nur 15 Monaten Ehe die Scheidung eingereicht. Sie warf dem Hollywood-Star häusliche Gewalt vor. Die Zeitschrift "People"berichtete damals über die "toxische Ehe", auf dem Cover ein Foto von Heard mit blutiger Lippe und blauen Flecken, vonDeppverursacht, wie sie behauptete.
Drei Stunden lang stehtJohnnyDepp(58) seinen Anwälten im Gericht des Bezirks Fairfax imUS-Bundesstaat Virginia Rede und Antwort. In seiner ersten Zeugenaussage am Dienstag redet der "Fluch der Karibik"-Star über eine schwierige Kindheit, Drogen undseine Karriere. Schauspielerin Amber Heard (35)hört der Aussage ihres Ex-Mannes aus wenigen Meter Entfernung fast regungslos zu. Vor sechs Jahren habe Heard "abscheuliche"und "völlig schockierende"Unwahrheiten über ihn verbreitet, beginntDeppseine Aussage. In ihrer Beziehung hätte es Streit gegeben, räumt der Schauspieler ein. "Aber niemals bin ich an den Punkt gekommen, Miss Heard auf irgendeine Weise zu schlagen, noch habe ich jemals in meinem Leben eine Frau geschlagen", betontDeppunter Eid. Dies waren «teuflische» Lügen, sagteDeppam Dienstag. Seine beiden Kinder, damals 14 und 16 Jahre alt, hätten diese Sachen anhören müssen. "Mein Ziel ist die Wahrheit."Für sich und für seine Kinder wolle er seinen Namen reinwaschen.
FürDeppsteht viel auf dem Spiel. Im vorigen Jahr hatte er vor Gericht in London mit einer Klage gegen die Boulevardzeitung "Sun"eine Niederlage einstecken müssen. Es ging um einen Artikel, in dem behauptet wurde,Depphabe Heard körperlich misshandelt. Nach einem wochenlangen Prozess mit heftigen Vorwürfen wurde die Klage abgewiesen. Die Mehrheit der in der Zeitung erwähnten Vorwürfe habe sich als wahr erwiesen, hatten die Richter in ihrem Urteil festgestellt. Heard sei "das Opfer anhaltender und mehrfacher Angriffe"gewesen. Auch das laufende Verfahren soll mehrere Wochen dauern. NebenDeppund Heard werden andere prominente Zeugen erwartet, darunter Tesla-Chef Elon Musk und die Schauspieler Paul Bettany und James Franco.