Jamie Oliver sagt Energy Drinks den Kampf an

Die Nacht war mal wieder zu kurz, aber sogar die große Tasse Kaffee kommt nicht gegen das Tief an. In solcher Situation greifen auch viele Deutsche zu Energy Drinks.
Allein im Jahr 2017 konsumierten circa 2,9 Millionen Deutsche ab 14 Jahren mehrmals in der Woche die bunten Dosen.
Diese Zahl sollte zum Nachdenken anregen. Der gemeinnützige Verein Foodwatch e.V. warnte bereits vor zwei Jahren vor übermäßigem Konsum bei Jugendlichen. Das süße Getränk wird immer häufiger mit Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen, Nierenversagen und sogar Todesfällen in Verbindung gebracht.

Auch der Star-Koch Jamie Oliver hat Energy Drinks den Kampf angesagt. Seit mehreren Jahren versucht er in seiner Heimat Großbritannien Kindern und Jugendlichen gesunde Ernährung näher zu bringen.

In einem Interview mit der Tageszeitung „Mirror“ warnte er: „Die Kids trinken das Zeug den ganzen Tag“.
Die Folgen dieses Konsums können verheerend sein: „Morgens zum Munterwerden, Mittags gegen das Tief und Abends vor dem Zubettgehen. Schlechter Schlaf ist die Folge. Und morgens fühlen sie sich wie überfahren. Trinken erneut, um sich wieder aufzurappeln. Eine regelrechte Abhängigkeit entsteht.“

Da sogar Erwachsene laut der Servicestelle Kinder-und Jugendschutz maximal 200 mg Koffein konsumieren sollten, wären zwei Dosen Energy Drink schon zu viel. Nicht umsonst steht auf den Dosen der Hinweis "Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“.

Jamie Oliver geht bei seiner Aufklärungskampagne sogar so weit, dass er sagt: „Für die Schüler ist das wie passives Rauchen – sie zahlen den Preis der Abhängigkeit anderer Schüler. Wenn das an allen Schulen so stattfindet, haben wir nicht mehr nur ein Problem im Bildungssystem, sondern auch in der Wirtschaft. Ich glaube nicht, dass ich hier übertreibe. Wenn der Koffeinkonsum Auswirkungen auf Noten hat, hat er auch einen Einfluss auf die spätere Arbeitsfähigkeit der Kinder.“

Da erselbst Vater von fünf Kindern zwischen 1-15 Jahren ist, betreibt er all seine Projekte mit Herzblut. Sein Engagement scheint bereits Früchte zu tragen, da die britische Supermarkt-Kette Waitrose seit Kurzem freiwillig auf den Verkauf von Energy Drinks an Jugendliche verzichtet.Für ein Verbot spricht sich auch die britische Lehrer-Vereinigung NAWSUWT aus. In Deutschland sind wir da noch nicht ganz so weit. Bisher lehnt der Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) ein Verkaufsverbot an Jugendliche ab. Er verweist dabei auf geltende Grenzwerte und Warnhinweise.

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