Das Wetter

So war es 2020

Wetterrückblick für das SAW-Land

Das Jahr 2020 wird deutschlandweit mit einer Mitteltemperatur von knapp 10,5 Grad eines der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Auch im SAW-Land war es überdurchschnittlich warm: So lag die mittlere Temperatur in Leipzig mit 11,3 Grad um 2,4 Grad höher als im langjährigen Mittel, in Magdeburg war es mit 11,6 Grad sogar um 2,8 Grad zu warm.

Beim Niederschlag gab es ein leichtes Defizit, das sich besonders in Niedersachsen bemerkbar machte; in Hannover wurden nur 75 Prozent der üblichen Menge erreicht, in Magdeburg dagegen fielen mit 458 l/m² immerhin 93 % des Klimamittels.

Die Sonne zeigte sich überdurchschnittlich häufig bei uns, am häufigsten im Süden: in Magdeburg summierten sich bis 28.12. 1923 Sonnenstunden, das ist ein Fünftel mehr als im Mittel, in Leipzig waren es sogar 2025 Stunden (135 %).

Das Jahr im Überblick

Januar

Das Jahr fing dabei extrem mild an, denn wir lagen zwischen den Welten - die Kälte hielt sich zwischen Grönland und Island auf, was die Entstehung von kräftigen Tiefs begünstigte, die auf den Atlantik steuerten. Über Mittel- und Südeuropa befand sich dagegen hoher Luftdruck mit ruhigem Wetter. Damit konnte im SAW-Land mit kräftiger südwestlicher Strömung sehr milde Luft herangeweht werden. Dementsprechend lag die mittlere Temperatur bei 4,1 Grad, das sind 4,6 Grad über dem langjährigen Mittel. Dazu zeigten sich Richtung Niedersachsen häufiger Wolken, Richtung Anhalt, Sachsen und Thüringen schien dagegen häufiger die Sonne.

Februar

Der Februar war sogar noch milder, in Magdeburg um 5,9 Grad zu warm. Allerdings auch sehr nass. Denn nun erreichten die atlantischen Tiefs ständig unsere Region, sodass in Hannover sogar mehr als das Dreifache der üblichen Niederschlagsmenge erreicht wurde, in der Börde war es gut das Zweieinhalbfache. Es kam auch zu Sturmlagen, leider nicht ohne Folgen. So gab es am 11. Februar mit Sturmtief SABINE Störungen im Flug- und Bahnverkehr, am 22. warfen die Böen von Tief XANTHIPPE in Wernigerode einen Baum um, der eine Frau tödlich verletzte.

März

Der März begann zunächst auch noch sehr wechselhaft und windig, beruhigte sich aber deutlich in seinem letzten Drittel. So fällt die Monatsbilanz für das SAW-Land abermals eher trocken mit viel Sonne und zu mild aus. Sachsen-Anhalt war im März sogar das sonnigste und trockenste Bundesland in Deutschland mit nur etwa zwei Dritteln des üblichen Niederschlags und über 160 Prozent der normalen Sonnenscheindauer. Dabei war es erneut um 1,8 Grad zu warm im Vergleich zum Klimamittel, allerdings mit einzelnen kalten Nächten; verbreitet lagen die monatlichen Temperaturminima am 23. und 24. unter denen des gesamten Winters 2019/20. Ganz anders dagegen die Lage in den USA - dort schoss die arktische Kaltluft häufiger in den Nordosten des Landes und sorgte zum Beispiel dafür, dass die Häuser am Eriesee eine dichte Eisschicht bekamen.

April

Dass der April seit Jahren seine sprichwörtliche Launigkeit verloren hat, zeigte er auch im Jahr 2020. Denn er präsentierte sich als überdurschnittlicher warmer, extrem trockener und sonniger Monat. Wieder einmal war dabei Sachsen-Anhalt das bundesweit trockenste und sonnenscheinreichste Bundesland, und das an dem sonnenscheinreichsten April in Deutschland seit Aufzeichnungsbeginn. Insgesamt wurden nur 17 Prozent des Normalniederschlags erreicht!

Mai

Im Mai befand sich das SAW-Land gewissermaßen zwischen drei Welten: Vom Nordosten Deutschlands näherte sich wolkenreiche und kühle, aber oft trockene Luft. Im Süden befanden sich dichte Regenwolken und im Westen machte sich Hochdruckeinfluss mit Sonnenschein bemerkbar. Diese drei Systeme bestimmten abwechselnd das Wetter bei uns, was zu einem eher durchwachsenen und sogar zu kühlen Monat führte: Im Vergleich zum langjährigen Mittel lag die Temperatur in Sachsen-Anhalt um 0,6 Grad zu niedrig. Insbesondere die Weinbauern an Saale und Unstrut hatten mit den Eisheiligen und damit Nachtfrösten zu kämpfen. In Gardelegen sackte das Quecksilber am frühen 15.05. auf -2,8 Grad. Zudem war der Monat zu trocken, es gab nur 58 Prozent des Regensolls; So kam es durch die Dürre ab Pfingstsonntag, dem 31., nach einer weggeworfenen Zigarettenkippe zu einem Großbrand an der Rosstrappe im Harz.

Juni

Der Juni zeigte sich in diesem Jahr deutlich launischer als der April. Denn es gab sowohl die berüchtigte “Schafskälte” als später auch kurze Hitzeperioden. Dabei hielten sich Richtung Anhalt, Sachsen und Thüringen häufiger Wolken mit reichlich Regen, vom Brocken an westwärts schien die Sonne dagegen deutlich häufiger. Der niedrigste Temperaturwert deutschlandweit wurde dabei am 1. in Stiege im Oberharz gemessen mit 0,5 Grad. Am 13. wurden dagegen in Bernburg/Saale 33,7 Grad erreicht. Insgesamt fiel der Juni um gut 2 Grad zu warm aus, es gab gut 13 Prozent mehr Regen als im langjährigen Mittel, und die Sonne schien in Holzdorf im Osten 95 Prozent und in Braunschweig 123 Prozent im Vergleich zu den Normalwerten.

Juli

Der Juli zeigte sich bei uns zweigeteilt: So hielten sich vom Jerichower Land bis in die Altmark häufig Wolken mit gelegentlichem Regen, nach Süden hin war es dagegen deutlich freundlicher. Insgesamt war der Juli im SAW-Land damit etwas zu warm, etwas zu trocken und etwas freundlicher als sonst, aber mit großen regionalen Unterschieden. So wurden in Genthin nur 76 Prozent der Sonnenscheindauer erreicht, in Osterfeld im Burgenlandkreis dagegen 124 Prozent. Die höchste Temperatur wurde abermals in Bernburg/Saale gemessen, dort lag der Höchstwert am 19.07. bei 30,8 Grad.

August

Der August war deutschlandweit an Wettervielfalt kaum zu übertreffen. Dauerregen mit Hochwasser im Süden, ungewöhnlich heiße Witterung im Norden und heftige Gewitter auch im SAW-Land gehörten genauso zu seinem Repertoire wie regional anhaltende Trockenheit und das Sturmtief KIRSTEN zum Ende des Monats. In der Bilanz war der August 2020 extrem warm sowie leicht zu nass mit meist etwas mehr Sonne als im Mittel. Das folgenreichste Unwetter trat in der Börde auf, am 18. August wurden dabei in Oschersleben-Beckendorf mehrere Straßen überflutet und Autos beschädigt.

September

Der September hielt sich bei uns im SAW-Land ziemlich genau an den Kalender: In den ersten zwei Dritteln präsentierte sich der Monat als sehr warmer und sonniger Monat. Dabei kam es allerdings zu großen Unterschieden bei der Temperatur: Die höchste wurde in Pabstorf mit 32,5°C am 15. gemessen, in Königshütte im Harz wurde in der Nacht auf den 18. dagegen Frost mit -1,9 Grad registriert. Pünktlich zum astronomischen Herbstanfang fiel dann das letzte Drittel des Monats deutlich unbeständiger und nasser aus. Insgesamt fiel damit im September etwa 30 Prozent mehr Regen als im langjährigen Mittel, das ist die höchste Abweichung nach oben bundesweit, dennoch gab es um 50 Prozent mehr Sonne und war 1,6 Grad zu warm.

Oktober

Nach diesen ganzen freundlichen und eher trockenen Monaten fiel dann der Oktober 2020, einer der wenigen Monate mit 2 Vollmonden, völlig aus der Reihe. Denn häufige und ergiebige Niederschläge, gerade im Harzumfeld, dürften die Landwirte ein bisschen aufatmen gelassen haben, da der Boden in der Tiefe nach wie vor extrem trocken ist. So fiel der Oktober ziemlich häufig grau, sehr nass und dennoch um 1,8 Grad zu warm aus. Im Flächenmittel gab es 184 Prozent des Normalniederschlags, am 14. Oktober wurde mit Tief GISELA auf dem Brocken der höchste Tagesniederschlag mit 110 l/m² gemessen, das ist etwa die Menge, die normal im gesamten Monat fällt.

November

Der November zeigte sich dann erneut völlig untypisch, dieses Mal aber eher in die andere Richtung: Vor allem im Süden schien die Sonne so häufig wie selten bis nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, in Thüringen war es sogar der sonnenscheinreichste November seit Messbeginn 1951. Dazu war er deutlich zu trocken und zu warm mit reichlich Hitzerekorden am 2. November, in Köthen wurden 21,2 Grad erreicht! Erst vom 19. auf den 20. gab es auf dem Brocken mit polarer Luft die ersten Schneeflocken.

Dezember

Der Dezember fiel wie die meisten der Monate 2020 erneut zu trocken (56 %), zu warm (+2,5 Grad) und insgesamt oft freundlich aus, allerdings mit regionalen Unterschieden. So schien die Sonne im Wendland weniger, in Richtung Börde und Sachsen deutlich häufiger als im langjährigen Mittel (86 % in Uelzen, 150 % Flughafen Leipzig/Halle). Über Weihnachten erreichte uns dabei polare Meeresluft, damit schafften es über das Fest sogar hier und da ein paar Schneeflocken bis ins Flachland. Ansatzweise winterlich wurde es aber erst nach Weihnachten und auch nur im Oberharz, dort lagen am 28. 2 bis 5 cm Schnee bei leichtem Dauerfrost. Der Monat und damit das Jahr enden nun mit ruhigem Wetter bei der Jahreszeit entsprechender Temperatur. Möglicherweise könnte es dann am ersten Sonntag 2021 und zum Wochenbeginn für Schnee im Flachland reichen, vor allem in der Südhälfte und Richtung Niedersachsen. Bei Tagestemperaturen leicht über Null Grad würde allerdings auch einiges davon wieder wegtauen.

Highlights:

  • Höchste Temperatur: 37,0°C am 21.08. in Köthen (Anhalt)
  • Tiefste Temperatur: -8,2°C am 25.03. in Aschersleben-Mehringen und in Genthin am 24.03.
  • nassester Ort: 638 l/m² Südharz-Hayn/Harz*
  • trockenster Ort: 380 l/m² Bad Lauchstädt*
  • sonnigster Ort: 2018 h Osterfeld*
  • höchste Windbö Flachland: 127 km/h* (Orkanbö, Bft 12) am 09.02. in Wernigerode

* alle Werte vorläufig bis 28.12.2020

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