Die Fahrradproduktion am alten und traditionsreichenMifa-Standort in Sangerhausen (Mansfeld-Südharz) soll unter den neuen Investoren ausgebaut und damit auch die Zahl der Beschäftigten erhöht werden. Momentan gebe es 75 Mitarbeiter in der alten Produktionsstätte, sagte Tao Wang, Chefin der neu gegründeten Zweirad Union E-Mobility. «Aber das soll nicht heißen, dass es dabei bleibt.» Sie wolle die Kapazitäten im Werk wieder schrittweise erhöhen.
Lieferengpässe bremsen Produktion
100 000 E-Bikes seien kurzfristig produzierbar, sagte Wang. In diesem Jahr plane sie mit höchstens 40 000 Rädern in der Produktion. Mehr sei nicht drin, da auch die Materialbeschaffung derzeit durch Lieferschwierigkeiten erschwert werde. Manche Zulieferer hätten die Lieferzeiten schon auf ein Jahr verlängert.
Investoren wollen Unternehmen langfristig erhalten
Eine Gruppe von Investoren will das Unternehmen nach eigener Aussage langfristig erhalten. Sie übernehmen die Fertigung, nachdem Sachsenring Bike im November 2020 Insolvenz angemeldet hatte. Für den Nachfolger des UnternehmensMifamit mehr als 110-jähriger Fahrradbau-Tradition war die Insolvenz bereits die dritte Pleite in sechs Jahren. Der Coburger Unternehmer Stefan Zubcic hatte die Fahrradfertigung im Süden Sachsen-Anhalts 2017 aus der Pleite heraus übernommen und den traditionsreichen NamenMifadurch den bekannten Herstellernamen des DDR-Autos Trabant, Sachsenring, ersetzt.
Lockdown stört Betrieb kaum
E-Bikes haben im Jahr 2020 das Fahrrad-Geschäft angetrieben, das von Lockdowns nur kurzzeitig gestört wurde. Nach den Erhebungen des Zweirad-Industrie-Verbandes hatten von den verkauften 5,04 Millionen Rädern 1,95 Millionen einen E-Antrieb. Die sogenannten Pedelecs bildeten so mit fast 39 Prozent das größte Segment im Verkauf. Somit wurden 2020 etwa 43 Prozent mehr E-Bikes verkauft als im Vorjahr. Mittelfristig rechnet die Branche damit, dass jedes zweite neue Fahrrad einen Motor haben wird.