Inventur vor der Weinlese

Kein leichtes Jahr für Saale-Unstrut

Für die Winzer an Saale und Unstrut wird 2021 wohl eher ein mageres Jahr mit weniger Wein im Keller. «Der kürzliche Dauerregen ist für die Reben gerade noch verkraftbar, mehr hätte es nicht sein dürfen», sagte der Präsident des Weinbauverbandes, Hans Albrecht Zieger, am Dienstag in Gleina (Burgenlandkreis). Voraussichtlich um den 15. September werde mit der Haupternte begonnen. Bis dahin hoffen die Winzer noch auf reichlich Sonne.

Der Weinbauverband Saale-Unstrut (Freyburg) geht nach bisherigen Angaben von einem eher unterdurchschnittlichen Ertrag im Anbaugebiet für 2021 aus, zwischen 3,0 und 3,5 Millionen Liter. Auch 2020 waren es nur etwa 3,0 Millionen Liter. Der langjährige Durchschnitt bei der Erntemenge an Wein liege bei etwa 4,5 bis 5 Millionen Liter.

Die Anlagen im Weinanbaugebiet seien momentan überwiegend gesund und die Qualität der Trauben gut, sagte Zieger. «Insgesamt gesehen sind wir unter den schwierigen Bedingungen dieses Jahres mit der aktuellen Lage zufrieden.» Es sehe insbesondere für Sorten, die typisch für die Region sind, wie etwa die Weißweine Müller-Thurgau und Silvaner, gut aus. Jedoch habe Frost im Februar den Rebstöcken je nach Lage entlang der beiden Flüsse zugesetzt. «Für Burgunderweine und Zweigelt wird es wohl ein knappes Jahr», sagte Zieger mit Blick auf die zu erwartenden Erntemengen je Rebsorte.

In dem mehr als 1000 Jahre alten Anbaugebiet von Qualitätswein wachsen heute auf einer Fläche von etwa 800 Hektar die Trauben für eine Vielzahl an Weiß-, Rot- und Roséweinen. Die Region mit den terrassenförmigen Weinbergen, die sich vor allem im Süden Sachsen-Anhalts bis nach Thüringen erstrecken, gilt als eines der kleinsten und zugleich nördlichsten Anbaugebiete in Deutschland. Bundesweit werden nach Angaben des Deutschen Weininstituts auf rund 103 000 Hektar mehr als 100 Rebsorten angebaut.

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