Niemand steht Schlange, um in Sachsen-Anhalt zu arbeiten oder die Fremdenfeindlichkeit schreckt Fachkräfte aus dem Ausland ab.
Mit solch kritischen Worten an der Ansiedlung des Chipgiganten Intel hat das Institut für Wirtschaftsforschung Halle für Aufsehen gesorgt und bekam heftigen Gegenwind. Gestern Abend haben sich Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze und IWH-Präsident Reint Gropp zur Aussprache getroffen. Die Wogen haben sich etwas geglättet, große Einigkeit herrscht aber keineswegs.
Reint Gropp IWH-Präsident dazu: "Diese Überspitzung der Aussage: Niemand steht Schlange, um nach Sachsen-Anhalt zu kommen. Niemand steht Schlange überhaupt irgendwo hinzukommen, ob nach Deutschland, nach Sachsen-Anhalt oder irgendein anderes Bundesland. Das ist der entscheidende Punkt, dass wir attraktiv sind für Einwanderung, dass wir offen sind für Einwanderung und dass auch die Bevölkerung offen ist für die Art von Einwanderung, die wir wahrscheinlich brauchen, werden, um unsere Wirtschaft am Laufen zu halten."
Zu den Milliarden-Subventionen sagte er: "Ja, ich glaube, dass solche Subventionen für Unternehmen problematisch sind als Ökonom. Dass wir wahrscheinlich anders subventionieren sollten, als Unternehmen speziell zu subventionieren. An meiner Meinung hat sich nichts geändert. Aber ich glaube, was ich auch verstehe, ist vielleicht ein bisschen besser die Perspektive Sachsen-Anhalts und warum es natürlich aus Sachsen-Anhaltinischer Perspektive attraktiv ist, dieses Projekt zu fördern und zu unterstützen."
Wirtschaftsminister Sven Schulze sagte zum Thema Fremdenfeindlichkeit: "Es war schon ein strittiger Punkt in der Diskussion heute, wo ich weiterhin die Meinung vertrete, dass wir halt nicht verbreitet Ausländerfeindlichkeithier haben. Es gibt genauso wie in jedem anderen Bundesland auchHerausforderungen in diesem Gebiet, da sind, wir uns, glaube ich auch einig. Aber ich habe auch klar gesagt, dass ich nicht als Landeskind und als Wirtschaftsminister dieses Landes das gesamte Land in einem schlechten Licht sehen willund ich glaube am Ende des Tages ist es auch immer wichtig auf seine Worte zu achten, das gilt für Politik wie für Wissenschaft."