Im Tierpark ist der Uhu los

Das gab es noch nie in Stendal

Der Stendaler Tiergarten kümmert sich um einUhu-Baby, das aus seinem Nest am Dom in Havelberg gefallen ist.

Das Jungtier soll in einigen Wochen wieder ausgewildert werden, sagte Tiergarten-Leiterin Anne-Katrin Schulze.

Zunächst müsse der kleineUhuaber sein Federkleid voll ausbilden und das Jagen lernen - seine Eltern könnten es ihm ja nun nicht mehr beibringen.

Es sei das erste Mal, dass der Tiergarten ein Uhujunges aufpäppele, sagte Schulze. "Wir hatten schon einen Kuckuck, Reiher und Störche - aber noch keinenUhu."

Den Sturz aus dem Nest am Havelberger Dom überlebte dasUhu-Baby Ende Mai unverletzt, wie der Ornithologe Manfred Kuhnert berichtete. Der Experte brachte das Jungtier danach in den Tiergarten. Erstmals hätten sich Uhus eine Nische am Dom zum Brüten ausgesucht.

"Der Dom ist für sie wie ein künstlicher Felsen", sagte Kuhnert. Sonst seien Uhus in Sachsen-Anhalt überwiegend in den Bergen der Harzregion zu finden. Nach Angaben von Kuhnert brüten derzeit rund 30 Paare im Land.

Ende des 19. Jahrhunderts fast ausgerottet, eroberten sich die Raubvögel ihren Lebensraum Stück für Stück zurück.

"Uhus haben praktisch keine natürlichen Feinde", sagte Kuhnert. Die drei Jungtiere vom Havelberger Dom hat der Ornithologe mit Ringen am Bein gekennzeichnet. So soll ihr Lebensweg nachvollzogen werden können.

Uhu
Stendal: Ein Uhu-Küken sitzt im Tiergarten Stendal in einer abgelegenen Vogliere. Das Küken war am 19. Mai 2019 aus seinem Nest in einer Nische des Doms Sankt Marien zu Havelberg herausgefallen und in den Tiergarten Stendal gebracht worden. Dort soll der Vogel bleiben bis er flugfähig ist und ausgewildert werden kann.
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