Illegaler Müll in Tongrube Möckern

Nächste Runde im Prozess

Der Mammutprozess um die illegale Müllentsorgung in der Tongrube Möckern (Jerichower Land) geht in die nächste Runde. Sowohl die Angeklagten als auch dieStaatsanwaltschaft haben Revision gegen das Ende April gesprochene Urteil eingelegt, wie das Landgericht Stendal auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Zunächst müsse nun die Revision begründet und dann vom Bundesgerichtshof geprüft werden. «Das wird vermutlich noch eine Weile dauern», sagte eine Gerichtssprecherin. Rund 250 Umzugskartons mit Akten seien alleine für eines von zwei anhängigen Verfahren zusammen gekommen. Das andere Verfahren sei ähnlich umfangreich.

Ende April waren nach fünf Jahren Prozessdauer und 136 Verhandlungstagen sechs Angeklagte zu Freiheitsstrafen zwischen drei Jahren ohne Bewährung und elf Monaten mit Bewährung verurteilt worden. Die Kammer sah es demnach als erwiesen an, dass die beiden Hauptangeklagten als eingetragene oder faktische Geschäftsführer des verantwortlichen Unternehmens zwischen Juni 2005 und Mai 2006 etwa 170 000 Tonnen Abfall illegal in den ehemaligen Tagebau einlagern ließen. Die illegale Müllablagerung belastete Boden und Wasser. Behörden mussten Kosten in Millionenhöhe aufwenden, um Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen, wie das Gericht Ende April weiter mitteilte.

Ein paralleles Verfahren wegen illegaler Lagerung von Müll in der Tongrube Vehlitz (Jerichower Land) war am 16. März nach rund 150 Verhandlungstagen mit einem Urteil zu Ende gegangen. Auch dieses Urteil muss vomBundesgerichtshof geprüft werden.

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