Angesichts der angespannten Lage im Energiesektor, die auch die Chemiebranche betrifft, sind inLeunamehr als 450 Menschen auf die Straße gegangen. «Die Stimmung war friedlich, positiv und konstruktiv, trotzdem konnte man durchaus eine gewisse Energie spüren», sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG BCE Halle-Magdeburg am Mittwoch. Da die Kundgebung kurzfristig organisiert worden sei, hätten viele Mitarbeitende nicht vor Ort sein können: «Deshalb planen wir zeitnah eine Wiederholung», sagte der Sprecher.
Am ChemiestandortLeunaseien mehrere Unternehmen auch in der Produktion von Grundstoffen und der Verarbeitung von Rohstoffen sehr eng miteinander vernetzt und voneinander abhängig, sagte der Sprecher. Fallen in dieser Produktionskette einzelne Unternehmen aufgrund der hohen Energiekosten aus, könne dies im schlimmsten Falle weitere Unternehmen betreffen. «Die Folgen für die Region und ganze Industriezweige auch über die chemische Industrie hinaus sind nicht absehbar», so die Gewerkschaft.
Zuletzt habe der zwischenzeitlich heruntergefahrene Betrieb der SKW Stickstoffwerke Piesteritz die Abhängigkeiten deutlich gemacht. «Auch wenn die Ammoniak-Produktion in Piesteritz vorerst wieder sichergestellt ist und hochgefahren wird, hat dieser Vorfall Beispielcharakter für die drastischen Folgen für den ChemiestandortLeunaund weit darüber hinaus», hieß es seitens der Gewerkschaft.