Die Corona-Krise stellt viele von uns vor ganz neue Herausforderungen: Eltern zum Beispiel werden jetzt plötzlich zu Aushilfslehrern und stehen ihren Kids bei Mathe, Bio oder Deutsch mit Rat und Tat zur Seite stehen.Manchmal ist das okay, manchmal könnten es vielleicht sogar noch ein paar Aufgaben mehr sein, manchmal sind Eltern und Kinder aber auch kurz vorm Verzweifeln, weil es so viel ist.
Der Sohnemann von Karina aus Wölkau in Nordsachsen zum Beispiel hat ordentlich was zu tun, hat sie uns erzählt:
„Er hat leider nicht nur Aufgaben in Deutsch und Mathe auf, bei ihm steht auch Kunst mit auf dem Stundenplan Geografie, Geschichte, sogar Sport. Da gibt es Aufgaben von dem einen Lehrer für eine Woche, der andere hat etwas für zwei Wochen geschickt, der dritte Lehrer wiederum für alle vier Wochen. Diese ganze Flut und das alles zu sortieren hat uns die ersten zwei Tage für große Herausforderungen gestellt. Mittlerweile haben wir uns da auch immer mehr organisiert.“
Karina ist selber Grundschullehrerin in Leipzigund hat eine 2. Klasse. Und natürlich musste sie für ihre Kids auch Aufgaben für die schulfreie Zeit fertig machen:
„Also ich hab mich mit meinen Kolleginnen abgesprochen und wir haben uns geeinigt, dass wir die Kinder nicht so sehr überhäufen wollten mit Aufgaben. Wir machen es so, dass wir einmal in der Woche Aufgaben herausgeben. Und wir haben festgelegt, das es nur Aufgaben in Mathe und Deutsch sind. Wenn's dann jetzt bald Richtung Ostern geht, wird natürlich auch das Thema Ostern eine Rolle spielen.“
Dass es nicht einfach ist, die Kids zum Lernen zu bringenlernen wir gerade;was macht denn das sogenannte Homeschooling eigentlich so schwer?
„Das Kinderzimmer oder der Küchentisch sind nicht das Klassenzimmer in der Schule. Im Klassenzimmer sind nicht zu viele Ablenkungen wie das zuhause der Fall ist und die Kinder sind auf ihre Eltern als Bezugspersonen gepolt. In der Schule iist das die Klassenlehrerin. Dass sie dann zuhause anders auf Lernen reagieren - dessen muss man sich einfach bewusst sein.“
Wie sollen wir denn am besten vorgehen?
„Liebe Mamas Papas, ja, ihr seid keine Lehrer, auch wenn ihr euch gerade so fühlt. Und hieß es auch absolut in Ordnung. Ich würde sagen macht das so gut ihr könnt, aber wenn ihr eure Grenzen kommt, dann schiebt die Schulsachen zur Seite und sucht einfach auch das Gespräch mit euren Lehrern. Dann haben er oder sie auch ein Feedback und wissen gleich wo der Schuh drückt, wo er/sie noch mal ansetzen muss, wenn das alles mal vorbei ist. “
Und wie motivieren wir die Kids am besten?
„Erreichbare Ziele stecken. Vielleicht schon nicht ganz schleichend so in den Tag starten, wie man das vielleicht vom Wochenende gewöhnt ist. Pünktlich aufstehen und besprechen: Was es steht heute auf dem Programm? Auf welche Aufgaben hast Du Lust? Möchtest du mit Mathe oder Deutsch anfangen? Nehmt die Kinder mit ran und besprecht den Tag bzw. das was wichtig ist gemeinsam. Nicht zu viel, weil das auch wieder demotivierend ist, eine schöne Pause zwischendurch machen, am besten an der frischen Luft. Und dann noch mal für eine halbe/dreiviertel Stunde ran an die Aufgaben.